Wahlkampf: „Im Finish möglichst viel Beinarbeit“

APA14176498-2 - 16082013 - FREISTADT - ÖSTERREICH: ZU APA-TEXT II - Bundeskanzler Werner Faymann lässt sich fotografieren am Freitag, 16. August 2013, während seiner "Kanzler-Tour" in einem Bierzelt in Freistadt. APA-FOTO: RUBRA
20 Tage bis zur Wahl und ein Viertel aller Wähler ist für die Parteien noch erreichbar

Den politischen Gegner noch rasch von seiner Meinung überzeugen zu wollen, kann man sich schenken“, sagt Staatswissenschaftler Wolfgang Müller von der Uni Wien. Diese Zeit und Energie könnten sich die Parteien getrost sparen. Jetzt gehe es um die Mobilisierung der Stammwähler und – ganz wichtig – das Erreichen der Unentschlossenen.

Wahlkampf: „Im Finish möglichst viel Beinarbeit“
APA14309886 - 26082013 - WIEN - ÖSTERREICH: Eva Glawischnig (M.) bei einem Grippenbild im Rahmen des Wahlkampfauftaktes der Grünen am Montag, 26. August 2013, in Wien. APA-FOTO: MIEL SATRAPA
Denn, rund drei Wochen vor der Wahl sind rund ein Viertel aller Wähler oder gut eine Million Wahlberechtigte, noch immer wankelmütig, sagt Politikforscher Peter Ulram. „Die Erfahrung zeigt, die Leute zögern ihre Entscheidung immer weiter hinaus.“ Zu den Unentschlossenen gehören auch Wechselwähler, Erstwähler und potenzielle Nicht-Wähler, die nicht verschreckt werden dürfen. Ulram: „In welche Richtung sich diese Gruppen bewegen, wer auf wessen Kosten hier zu Stimmen kommt, wird man aber erst in der Nachwahlbetrachtung genauer sehen.“

Verteilung

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APA14465494 - 04092013 - GRAFENSULZ - ÖSTERREICH: VK Michael Spindelegger (r./ÖVP) am Mittwoch, 04. September 2013, anl. eines ÖVP-Festes auf der Draisinen Alm in Grafensulz. APA-FOTO: HERBERT NEUBAUER
Derzeit sieht es so aus: 27,2 Prozent für die SPÖ, 23,2 Prozent für die ÖVP, 19,5 für die FPÖ, 15 für die Grünen und acht für das Team Stronach – sowie jeweils unter vier Prozent für BZÖ und Neos. Das sind die durchschnittlichen Parteipräferenzen aus den Umfragen von OGM, Market, Gallup und Karmasin.

Mit diesem Wissen ausgestattet setzen SPÖ, ÖVP und FPÖ für Ulram auf eine Defensivstrategie. Der sprichwörtliche Ball werde bei praktisch allen Themen längst „sehr flach gehalten“. Grüne, Stronach und BZÖ fahren hingegen eine Offensivstrategie. Wobei das Handicap der Grünen Wien sei (Stichwort: Fußgängerzone Mariahilfer Straße), wo ein Fünftel aller Wahlberechtigten leben. Und für Stronach seien es die TV-Auftritte, die zum Problem werden könnten. Er konnte bisher gerade einmal acht Prozent der Zuseher überzeugen, wie der KURIER am Samstag berichtete.

Wahlkampf: „Im Finish möglichst viel Beinarbeit“
Inhaltlich seien die Themen jedoch gesetzt, sodass nun die Mundpropaganda am Arbeitsplatz, im Freundeskreis und unter Bekannten entscheide sowie „möglichst viel Beinarbeit“ der Sympathisanten und Funktionäre, weiß Meinungsforscher Günther Ogris. Da gehe es um „Mikro-Targeting“ und „regionale Zielstrategien“, also zum Beispiel die Tür-zu-Tür-Arbeit im Gemeindebau.

Wahlkampfbild des Tages:

Wahlkampf: „Im Finish möglichst viel Beinarbeit“

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Wahlkampf
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Spindelegger Faymann
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SONDERSITZUNG DES NATIONALRATES: BUCHER/HUNDSTORFE
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PG: TREFFEN VK SPINDELEGGER MIT UDAR-VORSITZENDEM
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3 Tage wach
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ATV-KONFRONTATION ZUR NR-WAHL 2013: FAYMANN
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ORF Pressestunde Kleinparteien
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Piratenpartei Steiermark
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Kopie von Marco Schreuder / Klaus-Werner Lobo
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Transparenzgesetz Wahlhelfer
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Chat mit Mario Wieser
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Frank Stronach lädt zum Frauenevent in die Oranger
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Strolz und Haselsteiner fordern staatliche Eigenka
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An election poster of Austrian Chancellor Werner F
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Strache Wahlarena
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stronach…
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Wahlarena Spindelegger
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AUSSERORDENTLICHER LANDESPARTEITAG SPÖ NÖ: FAYMANN
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VORSTANDSSITZUNG ÖVP NACH KÄRNTNER LANDTAGSWAL: OB
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Die Wahlfahrt
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Biene Maja
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Thomas Brezina, Werner Faymann
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"Kochen für Wien": Erdäpfelgulasch vom Sozialminis
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ERNTEDANKFEST DES ÖSTERREICHISCHEN BAUERNBUNDES: S
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BUNDESKANZLER FAYMANN TRIFFT ARNOLD SCHWARZENEGGER
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WAHLKAMPFTOUR DER GRÜNEN: GLAWISCHNIG BEI BESUCH E
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Wahlkampf ÖVP
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piraten
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NEOs
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NR-WAHL - TEAM STRONACH WAHLVERANSTALTUNG: STRONAC
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Glawischnig Chat
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BZÖ-Wahlauftakt I: Wir sind Österreichs Mitte
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NR-WAHL: PK ZUM WAHLKAMPFAUFTAKT DER KPÖ: MESSNER
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FPÖ PRÄSENTIERT DEN WAHLKAMPFSONG 2013: STRACHE /
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Piraten Wahlkampf
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Spindi Interview
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PULS4-TV-KONFRONTATION ZUR NR-WAHL 2013: VK SPINDE
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Stronach Kirtag
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THEMENBILD: WAHLKAMPFGESCHENKE
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Frank Stronach, Wahlkampf 2013
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NR-WAHL: WAHLKAMPFAUFTAKT TEAM STRONACH
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BZÖ PRÄSENTIERT WAHLPROGRAMM: BUCHER
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PRÄSENTATION DES GRÜNEN WHLPROGRAMMES: GLAWISCHNIG
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NEOS Wahlkampf Salzburg
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Wahlarena
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Wahlkabine.at
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BERGTOUR MIT BUNDESKANZLER FAYMANN UND VERTEIDIGUN
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THEMENBILD: WAHLKAMPFGESCHENKE
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Bildungspower statt Neugebauer: NEOS startet Onlin
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Peter Pilz_Strache Wahlplakat_Foto von Daniela Kit…
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Pr?sentation der 'Initiative f?r Bundeskanzler Wer…
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NR-Wahl - Bundeslisten - Aktualisiert
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PRÄSENTAION ÖVP-PLAKATKAMPAGNE: RAUCH
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Grundbegriffe des modernen Wahlkampfs…
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PK FPÖ "PLAKATKAMPAGNE FÜR DIE NR-WAHL": STRACHE/K
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PRÄSENTATION DER BZÖ-KANDIDATEN FÜR DIE NR-WAHL: L
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ARCHIVBILD: MONIKA LINDNER
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Grüne Wahlplakate
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PRÄSENTATION ÖVP-WAHLPROGRAMM: SPINDELEGGER / RAU
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Wahlkampf-Plakat der SPÖ mit Gegenplakat "Eine Arb…
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START DER ÖVP-SOMMERTOUR 2013: SPINDELEGGER / KARL
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Grünen-Chefin Eva Glawischnig. APA-FOTO: GEORG HOCHMUTH

Parteiwerbung

Von der Werbung her, also jenen Botschaften, die über Plakate, Inserate und TV unters Volk gebracht werden, ist Straches „Nächstenliebe“ bisher am meisten ins Auge gestochen, zeigt eine OGM-Umfrage für den KURIER. Knapp dahinter die ruhige Hand des SPÖ-Kanzlers und mit etwas Abstand die Grünen.

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Während den meisten Wählern in aller Regel die Werbung jener Partei auffällt, zu der sie sich ohnehin hingezogen fühlen, ist das bei der SPÖ dieses Mal anders. 60 Prozent der selbstdeklarierten ÖVP-Wähler sagen, ihnen sei besonders die SPÖ-Werbung aufgefallen – nur 44 Prozent der SPÖ-Wähler sagen das von sich. OGM-Chef Wolfgang Bachmayer verweist aber noch auf einen zweiten Aspekt: Männern fällt vor allem die SPÖ-Werbung auf, Frauen vor allem jene der FPÖ. Und das, obwohl die Freiheitlichen „normalerweise“ eine Männerpartei sind. Wegen der Frauen liegt die FPÖ bei der Werbung insgesamt in Führung.

Alles rund um die Nationalratswahl finden Sie hier.

In Australien ist es soeben geschehen, in Norwegen wird es wohl ab Montagabend feststehen, und in den USA hat ihn sich Barack Obama mit dem Schlachtruf „Change“ erkämpft: den politischen Wechsel. Dass dies hierzulande so gut wie unmöglich ist, ist das größte demokratiepolitische Problem Österreichs. Der Wahlausgang ist relativ egal – am Ende kann eigentlich wieder nur eine „Große Koalition“ stehen.

Damit wird der im Wesentlichen sozialdemokratische Weg auf kleinstem gemeinsamen Nenner fortgesetzt. Im Windschatten von Rot und Schwarz haben es sich parteinahe Institutionen und Manager gemütlich eingerichtet. Nur zwei Politiker haben in den vergangenen 43 Jahren die Fesseln gesprengt: Bruno Kreisky und Wolfgang Schüssel. Beide mithilfe der (letztlich regierungsunfähigen) Blauen, die Kreisky schnell wieder abschüttelte. Ohne Behinderung durch einen annähernd gleich starken Regierungspartner konnten sie große Änderungen angehen: Kreisky eine Schul-, Justiz- und Heeresreform, Schüssel Reformen des Abfertigungs- und des Pensionssystems. Wenn es einen Wechsel gibt, können Systeme nie so arg verfilzen, Skandale fliegen eher auf. So gesehen bräuchte Österreich längst ein Mehrheitswahlrecht – wozu es nicht kommen wird, weil das einer Zweidrittelmehrheit bedarf. Aber keine Kleinpartei schafft sich gern selbst ab.

Man sollte sich nicht lustig machen, wenn engagierte Einzelkämpfer – Frank Stronach, Matthias Strolz & Hans Peter Haselsteiner – versuchen, das starre heimische System aufzubrechen. Aber angesichts der politischen Verfasstheit des Landes wäre es besser, sie würden ihren Einsatz und ihr Ego in die etablierten Parteien einbringen, um diese von innen zu verändern. Das ist der deutlich mühsamere Weg, aber langfristig bietet nur er eine nachhaltige Chance auf die notwendige Veränderung.

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