Umfrage: Stronach enttäuschend, Glawischnig überrascht

Eva Glawischnig
Fast jeder Zweite sah bereits eine der TV-Konfrontationen. Am meisten "positiv überrascht" hat über Parteigrenzen hinweg die Grünen-Chefin.

Die Fernseh-Konfrontationen mit den Spitzenkandidaten im ORF und auf Puls 4 haben bisher einige Überraschungen zutage gebracht. Am stärksten hat die Erwartungen der Zuseher – unabhängig von ihren eigenen politischen Präferenzen – Eva Glawischnig übertroffen. Mit 29 Prozent hat die Grünen-Chefin in der für den KURIER durchgeführten OGM-Umfrage die meisten „positiv überrascht“. Auf Platz 2 landete der Vorsitzende der SPÖ, Werner Faymann, gefolgt von ÖVP-Obmann Michael Spindelegger. An vierter Stelle liegt BZÖ-Frontmann Josef Bucher, danach kommt FPÖ-Parteichef Heinz-Christian Strache. Das Schlusslicht bildet Frank Stronach (siehe Grafik), der Milliardär überraschte trotz skurriler Auftritte die wenigsten Zuseher positiv.

Grün-oranger Paarlauf

Umfrage: Stronach enttäuschend, Glawischnig überrascht
Spannend ist für OGM-Chef Wolfgang Bachmayer die Frage, welche Kandidatin oder welcher Kandidat über das eigeneWählerpotenzial hinaus Zustimmung erhielt. Wieder sind es Eva Glawischnig und Josef Bucher, die hervorstehen. Ob dieses Phänomen den beiden Kandidaten am 29. September auch zusätzliche Wählerstimmen bringt, kann Meinungsforscher Bachmayer nicht mit Sicherheit sagen, er zweifelt eher.

Faymann, Spindelegger und Strache versammeln ihre Stammklientel hinter sich. Wenig Zustimmung anderer Wählergruppen gibt es auch für Frank Stronach.

Analysiert man die Zustimmung zu den Spitzenkandidaten nach dem Alter, fällt auf, dass die Generation 50 plus zu 51 Prozent hinter dem Bundeskanzler steht, die unter 30-Jährigen nur zu elf Prozent. „Für Faymann sind die Älteren eine Bank“, resümiert OGM-Chef Wolfgang Bachmayer.

Glawischnig hingegen ist für 39 Prozent der Jungen anderer Wählergruppen attraktiv. Überraschend ist auch der Wert für Vizekanzler Spindelegger: 26 Prozent in der Altersgruppe bis 30 Jahr sehen ihn positiv. „Spindelegger liegt gut bei den Jungen“, analysiert der Meinungsforscher. Der Freiheitliche Strache kommt bei den Jungen auf 21 Prozent, Bucher auf 17 Prozent. Frank Stronach finden nur ein Prozent außerhalb seiner Partei anziehend. „Stronach hat bisher eine schwache Performance gezeigt“, resümiert Meinungsforscher Bachmayer.

Frauen desinteressiert

Umfrage: Stronach enttäuschend, Glawischnig überrascht
Mit 44 Prozent hat fast jeder zweite der Befragten zumindest eines der TV-Duelle gesehen, 56 Prozent noch keine. Vergleicht man nach Geschlecht, liegen Männer (57 Prozent) weit vor den weiblichen Zusehern. Nur 32 Prozent der Frauen haben sich bisher zumindest eine Debatte angesehen.

Gemessen nach Alter überwiegt die 50-plus-Generation. 52 Prozent dieser Altersgruppe verfolgten bereist einen oder mehrere Politiker-Auftritte. Bei den unter 50-Jährigen sind es 41 Prozent. Bei den jüngeren Wähler , denen unter 30 Jahre, verfolgte mit 31 Prozent bisher nur jeder Dritte eine der TV-Konfrontationen.

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