Wahl-Werbung kostet bisher 10 Mio.: ÖVP führt

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Focus Media Research prognostiziert Bruttowerbewert auf 13 bis 15 Mio. Euro. Ausgaben deutlich geringer als 2013. Werbung auf Facebook und Google fehlt.

Die Parlamentsparteien haben in den Wahlkampfmonaten August bis Oktober bisher Werbung für rund zehn Millionen Euro geschaltet. Allerdings liegen für September und Oktober noch nicht alle Daten vor. Die Marktforscher von Focus Media Research, die die Bruttowerbewerte erheben, schätzen, dass noch drei bis fünf Millionen Euro dazu kommen, wie sie am Dienstag in einer Pressekonferenz sagten.

Mit den Werbeausgaben vor der letzten Nationalratswahl 2013 seien die Ausgaben dieses Mal nicht vergleichbar, warb doch das Team Stronach damals alleine um mehr als zehn Millionen Euro, auch das BZÖ gab über zwei Millionen Euro für klassische Werbung aus. Insgesamt summierten sich die Bruttowerbeausgaben 2013 aller Parteien auf fast 32 Millionen Euro.

Selbst seit Jahresbeginn haben die Parteien heuer bisher nur um 15,4 Mio. Euro geworben. Auffallend ist, dass die ÖVP im Jänner, April, Mai und Juli deutlich mehr Werbung geschaltet hat als die anderen Parteien. Im August wiederum lag die SPÖ klar voran. Bei den Bruttowerbewerten misst Focus Research die geschalteten Werbungen nach Listenpreisen, etwaige Rabatte sind nicht berücksichtigt. Auch Werbung auf Facebook, Google und Youtube fehlt.

Wahl-Werbung kostet bisher 10 Mio.: ÖVP führt
Bruttowerbeausgaben der Parteien August bis Oktober 2017 - Säulengrafik Grafik 1020-17, Format 88 x 55 mm

"Was man sieht ist, dass an vorderster Stelle die ÖVP steht, gefolgt von der SPÖ und der FPÖ", sagte Ronald Luisser von Focus. Aus der Erfahrung wisse man, dass die höchsten Werbeinvestitionen in den letzten zwei Wochen vor der Wahl getätigt werden, das können bis zu 50 Prozent des gesamten Werbevolumens sein.

Luisser schätzt, dass SPÖ und Grüne heuer im Vergleich zu 2013 etwas weniger für klassische Werbung ausgeben, wogegen ÖVP, FPÖ und NEOS ihre Werbevolumina von 2013 überschreiten werden.

Die SPÖ habe darüber hinaus ihren Werbemix umgestellt und werbe dieses Mal mehr in TV, Radio und Online und dafür weniger in Print und auf Plakaten. Bei ÖVP und FPÖ spielt Printwerbung dagegen weiterhin eine deutlich größere Rolle, rund 70 Prozent der Zeitungsinserate stammen von diesen beiden Parteien. Bei Grünen und NEOS ist das Plakat das Werbemedium Nummer eins.

Unter den Printmedien war die Zeitung "Österreich" in den Wahlkampfmonaten bisher der größte Profiteur von politischer Werbung, dicht gefolgt von der "Kronen Zeitung".

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