Vor Corona-Gipfel: Wie Experte Popper die aktuelle Situation einschätzt
Wird der Lockdown im Osten verlängert? Oder muss er gar auf andere Bundesländer erweitert werden?
Darüber berät heute die Regierung gemeinsam mit den Landeshauptleuten, der Opposition und Experten. Einer davon ist Simulationsforscher Niki Popper von der TU Wien, der zu der Frage auch im Ö1-Morgenjournal Stellung bezog.
Vorgreifen wollte Popper der Entscheidung freilich nicht. Für den Simulationsexperten sind aber zwei Aspekte relevant: Wie sieht die Situation auf den Intensivstationen aus? Und was sagen die Zahlen?
"Wir waren da in unserer Prognose zum Glück zu hoch", sagte Popper in Bezug auf die Intensivstationen. Dennoch sei die Auslastung so hoch wie noch nie. Gesundheitsminister Anschober hat hier ja bereits angekündigt, eine Aufteilung unter den Bundesländern fixieren zu wollen, sodass gegebenenfalls Intensivpatienten in weniger betroffene Bundesländer verlegt werden können.
Bei den Zahlen "bleiben wir grundsätzlich konstant". Wobei die Zahlen über Ostern schwieriger einzuordnen seien aufgrund der Teständerung durch die geschlossenen Schulen. "Aber konstant reicht natürlich auf Dauer nicht."
Denn das Ziel müsse eine Lockerung der Maßnahmen sein. "Nicht die Frage, wie lange sie erhalten bleiben."
Jetzt sei wichtig die Ziele zu klären. Welche Maßnahmen also gesetzt werden müssten, um dann wieder möglichst viel aufsperren zu können. "Wir brauchen ein realistisches und nachvollziehbares Ziel."
Regionale Maßnahmen hält Popper für sinnvoll. "Aber die Ziele sollten schon die gleichen sein. Ich glaube, das würde den Menschen Klarheit bringen."
Und was sagt Popper zu Kurz‘ "Osterversprechen" – also einer Öffnung ab Mai? "Die Wissenschaft muss da ganz klar sagen: Natürlich geht es um die Inzidenzen, um die Intensivbettenbelegung."
Er selbst sei aber ebenfalls optimistisch, dass sich die Situation bald entspannen werde. "Sei es weil es wärmer wird oder weil es mit der Impfung vorangeht."
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