Virologe Krammer: "Die Atempause ist leider wieder schnell vorbei"

Die Omikron-Variante verbreitet sich in einzelnen Ländern rasant. Strengere Quarantäne könne Welle langsamer machen, so Florian Krammer.

Die Omikron-Variante breitet sich in Ländern wie Dänemark, Norwegen oder Großbritannien derzeit rasant aus. In Österreich gelten deshalb bei Omikron strengere Quarantäne-Vorschriften als bei der Delta-Variante: 14 Tage Quarantäne ohne Möglichkeit, sich vorzeitig freitesten lassen zu können. Und unabhängig davon, ob man genesen oder geimpft ist. Derzeit gibt es 71 bestätigte Fälle von Omikron in Österreich. 

"Quarantäne-Maßnahmen können Welle langsamer machen"

"Die Atempause ist leider wieder schnell vorbei", sagt Florian Krammer, Virologe und Professor für Impfstoff-Forschung an der Icahn School of Medicine at Mount Sinai in New York in der ZiB2. Es sei "leider realistisch", dass sich die Infektionslage auch in Österreich alsbald verändern und steigen wird wie in Dänemark oder Großbritannien. Wie schnell es "raufgehen kann" und wie man die Welle verhindern kann, das sei schwer abzuschätzen. "Wir sehen nur, dass es eine starke Zunahme gibt."

Die strengeren Quarantäne-Maßnahmen können die "Welle etwas langsamer machen, doch ich glaube, dass sie auf uns zukommt", so Krammer.

Ob die derzeitigen Impfstoffe gegen die neue Variante wirken, das sei derzeit Gegenstand von zahlreichen Untersuchungen. Erste Datenerhebungen zeigen, so Krammer, dass nach einer Booster-Impfung, also nach einer dreimaligen Impfung, ein bis zu 70 prozentiger Schutz betreffend symptomatischer Infektionen gegeben ist. Wie gut die Impfungen gegen schwere Verläufe wirken, das wisse man noch nicht. 

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