Umfrage: Unterstützung für Ukraine in Österreich geringer als EU-weit

Umfrage: Unterstützung für Ukraine in Österreich geringer als EU-weit
Nutzen der EU-Mitgliedschaft wird in Österreich am stärksten infrage gestellt.

Drei Viertel der EU-Bevölkerung (74 Prozent) heißen die Unterstützung der Europäischen Union für die Ukraine nach dem Überfall Russlands gut. In Österreich liegt der Anteil der Unterstützer mit 60 Prozent unter dem EU-Durchschnitt, wie aus einer am Mittwoch präsentierten Eurobarometer-Umfrage im Auftrag des Europaparlaments hervorgeht. Die EU-Sanktionen gegen Russland billigen 73 Prozent der Befragten EU-weit, in Österreich nur 57 Prozent.

Besonders groß ist der Zuspruch für die Unterstützung der Ukraine in Schweden (97 Prozent), Finnland (95 Prozent), den Niederlanden (93 Prozent), Portugal (92 Prozent) und Dänemark (92 Prozent). Schlusslichter bei der Ukraine-Unterstützung sind Griechenland (46 Prozent), die Slowakei (47 Prozent) und Zypern (48 Prozent).

Schlusslicht bei EU-Mitgliedsschaft

Österreich ist Schlusslicht bei der Frage, ob das jeweils eigene Land von der EU-Mitgliedschaft profitiert habe. 55 Prozent der Österreicher sehen demnach einen Nutzen in der EU, 38 Prozent sehen keinen. Im EU-Durchschnitt gaben 72 Prozent der Befragten an, ihr Land habe von der EU-Mitgliedschaft profitiert. Besonders stark wird der Nutzen der EU in Malta (95 Prozent), Irland (92 Prozent) sowie in Luxemburg und Litauen (jeweils 91 Prozent) wahrgenommen.

Bei den Werten, die das Europäische Parlament nach Meinung der Befragten vorrangig verteidigen sollte, steht die Demokratie an erster Stelle (36 Prozent), gefolgt vom Schutz der Menschenrechte in der EU und weltweit (29 Prozent) sowie der Rede- und Gedankenfreiheit (28 Prozent). Die Folgen des russischen Angriffskriegs in der Ukraine sind für die Bürgerinnen und Bürger der EU deutlich spürbar. Knapp zwei Drittel der EU-Bevölkerung (65 Prozent) glauben, dass sich ihr Leben wegen des Krieges und seiner Folgen ändern wird. Das sind vier Prozentpunkte mehr als im April und Mai.

Die Umfrage wurde vom 12. Oktober bis zum 7. November vom Meinungsforschungsinstitut Kantar in allen 27 Mitgliedstaaten durchgeführt. Insgesamt wurden 26.443 Interviews geführt.

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