Demnach würde die FPÖ kräftig von 30,4 Prozent auf 19 Prozent abstürzen. Die radikalen Impfgegner, die mit einer eigenen Liste MFG bei der Wahl antreten, liegen laut IFES genau an der Einzugshürde von vier Prozent.
Nicht nur die FPÖ würde unter einem Überraschungserfolg der Impfgegner leiden, auch die ÖVP würde den Effekt spüren - wenn auch nur indirekt. Das Wachstumspotenzial der ÖVP würde gedämpft. Sie könnte die magische 40-Prozent-Grenze verfehlen und "nur" drei Punkte auf 39 Prozent zulegen. Diesen Wert hat kürzlich auch eine von der ÖVP in Auftrag gegebene Umfrage für die Volkspartei gemessen.
SPÖ doch auf Platz 2?
Sich selbst sieht die SPÖ als Profiteurin eines FPÖ-Absturzes. Die SPÖ legt laut IFES von 18 auf 20 Prozent zu und ginge somit hauchdünn auf Platz 2 durchs Ziel.
Neos liegen laut IFES bei fünf Prozent, dürften diesmal also den Einzug in den Landtag schaffen. Auch die Grünen legen deutlich, von zehn auf 13 Prozent, zu.
Umfrage-Lotterie
IFES hat vom 6. bis 10. September 838 wahlberechtigten Oberösterreichern am Telefon oder online die Sonntagsfrage gestellt. Ein Viertel der Befragten ist immer noch unentschlossen. Bei den Großparteien liegt die Schwankungsbreite der Umfrage bei drei Prozent, bei den Kleinparteien bei 1,5 Prozent.
Die zahlreich publizierten Umfragen vor der oberösterreichischen Landtagswahl liegen weit auseinander. Ein Grund sind die vielen Unentschlossenen. Ein weiterer Grund ist, dass die übliche Kontrollfrage der Meinungsforscher, wen die Befragten bei der letzten Landtagswahl gewählt haben, diesmal nicht funktioniert. Meinungsforscher berichten, dass sich viele Oberösterreicher nicht mehr daran erinnern, wen sie vor sechs Jahren bei der Landtagswahl gewählt haben. Die beiden Nationalratswahlen, die inzwischen stattgefunden haben, überlagern die Erinnerung.
Große Bandbreiten
ÖVP-Umfragen gehen von einem viel besseren Abschneiden der FPÖ aus. Für die FPÖ werden in der Summe der Umfragen Werte zwischen 19 und 24 Prozent gemessen. Die ÖVP liegt in einer Bandbreite von null Zugewinn (= 36 Prozent) bis 44 Prozent. Der SPÖ wird sowohl ein Abrutschen auf den vierten als auch ein Aufstieg auf den zweiten Platz zugetraut, den Grünen werden Gewinne zwischen einem und sechs Prozentpunkten attestiert.
Die Umfragen gleichen einer Lotterie.
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