Ukrainische Vertriebene wollen arbeiten

Ukrainische Vertriebene wollen arbeiten
Flüchtende wären bereit, das auch unter ihrem Ausbildungsniveau zu tun.

Mehr als 70.000 Menschen sind seit Kriegsbeginn aus der Ukraine nach Österreich geflüchtet – knapp 70 Prozent davon sind Frauen. Eine Studie des Instituts für Familienforschung im Auftrag des Integrationsfonds (ÖIF) zeigt, dass ein Großteil nicht nur arbeitswillig, sondern auch bereit ist, einen Job zu nehmen, der unter ihrem Ausbildungsniveau liegt.

Laut der Online-Umfrage unter 833 Frauen im Alter zwischen 18 und 55 Jahren haben 72 Prozent einen Hochschulabschluss, 11 Prozent haben immerhin ein Studium begonnen. 58 Prozent können Englisch, immerhin 17 Deutsch.

Fast alle Frauen waren in ihrer Heimat erwerbstätig, in Karenz, in Ausbildung oder in Pension. Der größte Teil war im Büro, im Handel oder im Vertrieb tätig. Stark vertreten ist auch der Bildungssektor, gering hingegen der Anteil jener, die in der Gastronomie gearbeitet haben.

Dennoch ist gerade das die Arbeit, die die meisten Frauen nach ihrer Ankunft in Österreich aufgenommen haben. Manche verdienen ihr Geld mit Reinigungsarbeiten.

57 Prozent sagten jedenfalls, dass ihr aktueller Job ihren Qualifikationen eher nicht bzw. gar nicht entspreche.

87 Prozent jener, die noch nicht erwerbstätig sind, streben einen Job an – und zwar durchaus in Branchen, in denen händeringend Arbeitskräfte gesucht werden, etwa in der Gastronomie und im Sozialbereich. Am häufigsten gewünscht war Büro als Arbeitsplatz.

Kinderbetreuung

Ein Grund, warum sich viele nach einem Job sehnen, dürfte folgendes sein: 45 Prozent gaben bei der Umfrage an, sich einsam zu fühlen, in etwa gleich viele fühlen sich antriebslos.

65 Prozent der befragten Frauen leben mit ihren Kindern. Probleme, für sie eine Betreuung zu bekommen, sind laut AMS neben den Sprachbarrieren und der mangelnden Anerkennung der Ausbildung das häufigste Hindernis, ukrainische Frauen in einen Job zu vermitteln. 

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