U-Ausschuss: Die türkisen Rollen in der Casinos-Causa

U-Ausschuss: Die türkisen Rollen in der Casinos-Causa
Drei ÖVP-Regierungsmitglieder und ein Generalsekretär aus der Zeit von Türkis-Blau sind kommende Woche geladen, dazu zwei führende Köpfe der Casag. Gab es FPÖ-Deals – und was wussten sie darüber?

Kann man sich in Österreich Gesetze kaufen? Das ist die zentrale Frage im parlamentarischen U-Ausschuss zur Ibiza- bzw. Casinos-Causa.

Zuletzt ging es aber weniger um die Vorwürfe gegen Politiker. Die Ermittler selbst wurden plötzlich in ein schiefes Licht gerückt. Von möglicher Vertuschung und Schlamperei, von Misstrauen und Streit zwischen Staatsanwälten und Polizisten war im U-Ausschuss die Rede.

Es folgte ein Gezerre um das Ibiza-Video. Die Abgeordneten wollen das gesamte, zwölfstündige Rohmaterial. Während noch geprüft wird, welche Teile der U-Ausschuss tatsächlich bekommt, geht es bei den Befragungen kommende Woche wieder mehr um die Sache: den Verdacht des Gesetzeskaufs und Postenschachers während der 18-monatigen Amtszeit von Türkis-Blau, die mit der Ibiza-Affäre im Mai 2019 endete.

Am Mittwoch sind zwei damalige Regierungsmitglieder der ÖVP geladen. Den Anfang macht Bundeskanzler Sebastian Kurz. Was wusste er über mögliche Deals der FPÖ?

Der Kanzler ist im Strafverfahren, das parallel läuft, kein Beschuldigter – er kann sich also nicht seiner Aussage entschlagen und muss wahrheitsgemäß auf die Fragen der Abgeordneten antworten. Ähnlich wie bei Gericht drohen bei Falschaussage im U-Ausschuss Geldstrafen bzw. bis zu drei Jahre Haft.

Ebenso verhält es sich mit dem ersten Gast am Donnerstag: Gernot Blümel, heute Finanzminister. Die Abgeordneten sehen ihn als Informationsdrehscheibe bei Türkis-Blau. Er war neben Norbert Hofer (damals Infrastrukturminister, heute FPÖ-Chef) Regierungskoordinator.

Der Sidlo-Deal

Konkret geht es etwa um den „Sidlo-Deal“ bei der Casinos Austria AG (Casag).

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