Türkis-Grün will Zahl der Primärversorgungszentren verdreifachen

Türkis-Grün will Zahl der Primärversorgungszentren verdreifachen
Novelle sieht Erleichterungen für Kinderärzte vor. EU stellt 100 Millionen Euro zur Verfügung.

100 zusätzliche Kassenärzte und eine bessere Primärversorgung: Die Bundesregierung hat am Samstag angekündigt, bis Monatsende noch erste Schritte ihrer Gesundheitsreform umzusetzen. Bereits am Mittwoch wolle man die Novelle des Primärversorgungsgesetzes im Ministerrat beschließen, verkündeten Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) und Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) nun.

 Lesen Sie hier: Was Türkis-Grün sofort im Gesundheitssystem verbessern will

Das grundsätzliche Ziel: Die Zahl der Primärversorgungseinheiten (PVE) bis 2025 österreichweit von 40 auf 120 verdreifachen. "Damit verbessern wir die wohnortnahe Versorgung für die Menschen. Primärversorgungseinrichtungen bilden die Lebensrealität der Ärzte und Patienten ab", sagt Nehammer. Deren Errichtung werde mit 100 Millionen Euro aus EU-Fördermitteln unterstützt. Das soll das Angebot im niedergelassenen Bereich erweitern – mit längeren Öffnungszeiten und besser geregelter Vertretung bei Urlauben sowie Krankenständen.

Anreiz für Kinderärzte

Was sich im Detail ändern soll: Die Regierung will etwa reine PVE für Kinder ermöglichen. Gerade im Fachgebiet der Kinderärzte gebe es nämlich einen Mangel. Zudem ist eine engere Zusammenarbeit verschiedener Gesundheitsberufe geplant. Das soll vor allem für Jungärzte ein Ansporn sein, da viele nicht mehr "alleine eine (Kassen-)ordination gründen", heißt es.

Zudem soll die Novelle dazu führen, dass offene Kassenstellen schneller besetzt werden. Was heißt das? Sind in einer Region zum Beispiel zwei Kassenstellen sechs Monate unbesetzt – etwa eines Allgemeinmediziners und eines Kinderarztes – kann das Land einen Beschluss für einen PVE-Standort in dieser Region fassen. Daraufhin wird die ÖGK gesetzlich verpflichtet, binnen zwei Monaten Bewerber einzuladen.

Evaluierungen zu Primärversorgungszentren in Oberösterreicher, Wien, der Steiermark und Niederösterreich hätten gezeigt, dass diese von Patienten und Mitarbeitern sehr gut angenommen würden, heißt es von Seiten der Regierung. "In diesen Gesundheitszentren erhalten die Menschen mit ihrer E-Card ein vielfältiges Angebot mit längeren Öffnungszeiten. Sie müssen dann nicht mehr in die Spitalsambulanzen ausweichen", sagt Rauch.

 Lesen Sie hier: Kanzler wünscht sich 100 zusätzliche Kassenärzte

Kommentare