Türkis-Blau will keine Sexualkunde-Vereine in Schulen mehr

Jetzt-Abgeordnete Stephanie Cox hielt im Parlament eine Taferl hoch, auf dem eine Klitoris zu sehen ist
ÖVP und FPÖ stimmen im Parlament gegen externe Vereine im Sexualunterricht. Die SPÖ ist hingegen für eine eingehende Prüfung.

Der Nationalrat hat am Mittwoch mit den Stimmen von ÖVP und FPÖ an die Unterrichtsministerin plädiert, externe Vereine ganz aus dem Sexualkundeunterricht zu verbannen. Ein SPÖ-Antrag, externe Anbieter und Beratungsstellen eingehend zu prüfen und zu akkreditieren, bevor sie zum sexualpädagogischen Schulunterricht zugelassen werden, scheiterte hingegen.

Die Kritik von SPÖ und Neos an diesem "Quatsch" (SPÖ-Mandatar Philip Kucher) und auch der Hinweis auf das Plädoyer aus den Ländern, den externen Sexualkundeunterricht aufrechtzuerhalten, änderte nichts daran. Auch ein Rückverweisungsantrag an den Ausschuss blieb in der Minderheit. Die scheidende Jetzt-Mandatarin Stephanie Cox versuchte es sogar mit einem Aufklärungsquiz samt Klitoris-Schautafel, konnte ÖVP und FPÖ aber nicht zu einer Meinungsänderung bewegen.

Stephanie Cox (Liste Jetzt)

 

Auslöser Teenstar

Anlass für den Beschluss sind die Turbulenzen um den christlichen Verein Teenstar. Ende vergangenen Jahres waren von diesem Schulungsmaterialien öffentlich geworden, in denen u.a. Homosexualität als heilbares Identitätsproblem und Selbstbefriedigung als schädlich dargestellt wurden.

ÖVP und FPÖ zielen in ihrem (unverbindlichen) Entschließungsantrag jetzt noch viel weiter: "Eine eingehende Prüfung der Sachlage zeigt, dass die vom Staat vorgegebene Neutralität ('Indoktrinationsverbot') in diesem Unterrichtssegment oft nicht gewährleistet ist", heißt es.

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