Kern trifft islamische Glaubensgemeinschaft

Kern trifft islamische Glaubensgemeinschaft
Nach Pro-Erdogan-Demo: Bundeskanzler lädt Vertreter der islamischen Glaubensgemeinschaft zu Treffen am Donnerstag.

Bundeskanzler Christian Kern (SPÖ) trifft sich am Donnerstag zu einer Aussprache mit Vertretern der islamischen Glaubensgemeinschaft. Kern hatte das Treffen nach den Pro-Erdogan-Demonstrationen der jüngsten Tage einberufen und angekündigt, einen Weg des "sinnvollen demokratischen Umgangs" finden zu wollen.

Eingeladen sind nach Angaben des Kanzleramts gegenüber der APA sowohl Vertreter der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGiÖ) als auch ihrer Trägervereine, also etwa der Atib und der Union Islamischer Kulturzentren. Auch die zuständige Staatssekretärin Muna Duzdar (SPÖ) wird dabei sein. Das Treffen ist für den frühen Nachmittag angesetzt.

"Gewisses Unbehagen"

Kern hatte auf die Vermischung von politischen und religiösen Motiven bei den Demonstrationen "mit einem gewissen Unbehagen" reagiert. In den Vorarlberger Nachrichten (Mittwoch-Ausgabe) kündigte er an, über Grenzüberschreitungen wie den türkisch-nationalistischen "Wolfsgruß" und einen Angriff von Demonstranten auf ein von Kurden betriebenes Lokal in Wien sprechen zu wollen: "Wir müssen erklären, dass solche Phänomene den Interessen der türkischen Mitbürger massiv schaden."

Der Präsident der islamischen Glaubensgemeinschaft, Ibrahim Olgun, der selbst aus der türkischen Atib stammt, verteidigt die Demonstrationen. "Gehört es nicht zu den Bürgerrechten in diesem Land, auf die Straße gehen zu können und friedlich zu demonstrieren? Darf man das nicht? Auch Türken dürfen in Wien demonstrieren", sagt Olgun im "Standard" (Mittwoch-Ausgabe). Die Wiedereinführung der Todesstrafe in der Türkei lehnt Olgun allerdings ab: "Die Todesstrafe entspricht nicht der Demokratie."

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