Tiroler Grüne kürten Felipe zur Spitzenkandidatin

ABD0011_20171111 - IGLS - ÖSTERREICH: Ingrid Felipe (Landeshauptfrau Stv.) während der Landesversammlung der Tiroler Grünen mit Wahl der Landesliste zur Landtagswahl 2018, am Samtag, 11. November 2017, in Igls. - FOTO: APA/EXPA/JOHANN GRODER
Ingrid Felipe wurde mit 79,06 Prozent der Delegiertenstimmen zur Spitzenkandidatin in Tirol gekürt.

LHStv. Ingrid Felipe wird die Tiroler Grünen in die Landtagswahl am 25. Februar führen. Die rund 200 Delegierten kürten sie bei der 44. Landesversammlung am Samstag in Igls mit 79,06 Prozent der Stimmen zur Spitzenkandidatin. Felipe hatte zuvor in ihrer Rede die "Rückschläge" der vergangenen Monate Revue passieren lassen: "Vieles ist völlig daneben gegangen und gut gemeint ist nicht immer gut gemacht", räumte sie ein.

Das Ergebnis bei der Nationalratswahl sei "schmerzhaft" gewesen, erklärte Felipe in ihrer Rede: "Ich möchte mich für die falschen Entscheidungen und die daraus resultierenden Kränkungen entschuldigen". Die Grünen müssten wieder lernen, "Widersprüche auszuhalten", so Felipe: "Wir schätzen die Vielfältigkeit, daher müssen wir auch intern wieder die Lust an kontroversiellen Diskussionen kultivieren".

Felipe vs. Veber

Als Gegenkandidat von Felipe um Platz eins hatte sich Chris Veber, ein einfaches Mitglied der Grünen aus Innsbruck, "spontan" vor Beginn der Landesversammlung gemeldet. In seiner Rede äußerte er vor allem Kritik am Grünen-Standpunkt zum Thema Flucht und Migration. "Wir haben zu wenig über dieses Thema geredet und wenn dann nur, dass alle kommen können". Niemand sei aber für "offene Grenzen für den ganzen Planeten". Auch die Grünen müssten Stellung beziehen, "wer kommen darf, und wer nicht", so Veber: "Denn sonst werden wir bald nicht mehr die Gelegenheit bekommen, andere grüne Themen umzusetzen". Veber wurde von den Delegierten bei seiner Kandidatur um Platz eins mit 20,94 Prozent der Delegiertenstimmen bedacht.

Mindestsicherung

Felipe räumte bei der Landesversammlung beim Thema Mindestsicherung ein, nicht unbedingt auf die Tiroler Regelung "stolz" zu sein, aber: "Wir haben dadurch Schlimmeres verhindern können. Mit allem, was uns zur Verfügung steht, haben wir gegen Lösungen gekämpft, wie in anderen Bundesländern, wo die Regelungen wesentlich schlechter sind". Die Tiroler Mindestsicherung sei immerhin noch die zweitbeste Österreichs, nach Wien. Felipe stellte den Mitgliedern aber in Aussicht, nachverhandeln zu wollen.

Auf den zweiten Listenplatz wurde Klubobmann Gebi Mair gewählt. Mair hatte drei Gegenkandidaten, erreichte aber dennoch 55,88 Prozent der Stimmen. Er hatte in seiner Rede betont, dass nicht "alles schlecht gelaufen ist, was wir Tiroler Grünen getan haben". In manchen Punkten hätte man aber "deutlicher" sein können, so Mair. Er verteidigte ebenfalls die Regelung bei der Mindestsicherung. Denn hätte es keine Lösung in Tirol gegeben, wäre die schwarz-blaue Regelung österreichweit gekommen.

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