Parteispitze ignoriert Aufstand der Basis

Robert Lugar, Klubobmann des Team Stronach
Die Bezirke lehnen den designierten Klubchef ab. Dieser sieht das Regierungsamt als Teilzeitjob.

Von einem Konflikt weiß ich nichts.“ Robert Lugar, Vizeobmann des Teams Stronach, will von einem Aufstand der Parteibasis in Niederösterreich nichts hören.

Wie berichtet, gärt es dort innerhalb der Bezirksgruppen gewaltig. Dem KURIER vorliegende brisante eMails belegen, dass Frank Stronachs Wunschkandidat für den Posten des Landtags-Klubobmannes für jede Menge Konfliktstoff sorgt. Gegen den 61-jährigen Ex-Rechnungshof-Beamten Walter Laki gibt es zahlreiche fachliche Vorbehalte. Darüber hinaus ist er mit schwerwiegenden Sexismus-Vorwürfen konfrontiert. Während einer Wahlveranstaltung soll er gegenüber Frauen „handgreiflich“ geworden sein, heißt es in einem Schreiben an Robert Lugars Assistentin. Lugar selbst meinte am Samstag zum KURIER: „Ich kann mir nicht vorstellen, dass es Kritik an Walter Laki gibt. Frank Stronach hat entschieden.“

Ein Bezirksfunktionär bezeichnet Laki als „Fehlentscheidung“, die das Team zerstöre: „Laki denkt nur an sich und will abkassieren. Ich werde das dem Frank auch sagen.“ Noch weilt Stronach in Kanada, seine Rückkehr sei für Anfang April geplant, heißt es. Sein Sprecher, Rouven Ertlschweiger, lässt aber keinen Zweifel daran, dass Stronachs Personalentscheidung endgültig ist: „Was der Frank sagt, gilt. Da gibt es gar keine Diskussion.“

Walter Laki spricht von einer „Intrige sondergleichen“. Der designierte Klubchef behauptete aber jüngst in einem vertraulichen Schreiben, dass ihm ein anderer (besser dotierter, Anm.) Posten in Aussicht gestellt worden sei: „Frank hat mir von sich aus den Landesrat angeboten.“ Im selben Schreiben unterstreicht er seine Qualifikation so: „Mit meiner Kompetenz und Erfahrung ist der Job des Landesrates [...] ein Teilzeitjob in NOE.“

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