Tajana Gudenus leidet unter Verwechslung mit Ibiza-Lockvogel

Die zwei FPÖ-Politiker und Tajana Gudenus - nicht der Lockvogel.
"Belastend" und karriereschädigend: Die Frau von Ex-FPÖ-Politiker Johann Gudenus kritisiert die Medien massiv, weil sie in den ersten Veröffentlichungen des Videos nicht verpixelt wurde.

Die Ehefrau des zurückgetretenen FPÖ-Klubchefs Johann Gudenus sieht ihre Persönlichkeitsrechte durch die Art und Weise, wie das Ibiza-Video veröffentlicht wurde, verletzt. Tajana Gudenus teilte am Freitag ein Instagram-Posting mit der Schlagzeile "Privatsphäre ist ein fundamentales Menschenrecht".

Sie sei "eine Privatperson, bei der wohl kaum mit zeitgeschichtlicher Relevanz argumentiert werden kann". Durch "die Nichtverpixelung meines Bildes" sei es "unter anderem zu einer Verwechslung meiner Person mit der angeblichen 'Oligarchen-Nichte'" gekommen. Das habe zu "unzähligen Verschwörungstheorien" geführt.

Von zahlreichen Nutzern in sozialen Medien ist Tajana Gudenus seit Mai mit der Frau, die als Lockvogel fungierte, verwechselt worden. In rechten Kreisen wurde dazu aufgerufen, die Identität der abgebildeten Frau – eigentlich eben Gudenus – zu eruieren. Auch zahlreiche Beschimpfungen und Denunziationen gingen an die Adresse der Gattin des Ex-Politikers.

Gudenus schreibt weiter über die Zeit seit dem Ibiza-Video: "Diese Umstände waren dermaßen belastend, dass sie bei mir beinahe eine Frühgeburt im 5. Monat ausgelöst hätten. Ich würde so weit gehen und behaupten, dass man von einem Rufmord reden kann: mehrere Studienabschlüsse und eine selbstständig erarbeitete berufliche Laufbahn (die nicht fortgesetzt werden können wird), die mir jetzt sinnlos erscheinen."

Tajana Gudenus (geborene Tajcic), die im ehemaligen Jugoslawien geboren ist, heiratete Johann Gudenus 2016 standesamtlich und 2017 kirchlich - in Banja Luka, der größten Stadt im serbischen Teil von Bosnien.

Hausdurchsuchung

Johann Gudenus war nach Auffliegen der Gespräche auf Ibiza an der Seite von Heinz-Christian Strache von allen Ämtern zurückgetreten. Im August geriet Gudenus noch einmal in die Schlagzeilen, weil neben Strache auch bei ihm eine Hausdurchsuchung stattgefunden hatte. Die Korruptionsstaatsanwaltschaft durchsuchte Gudenus‘ Wohnsitz wegen des Verdachts verbotener Deals rund um die Kür des Wiener FPÖ-Bezirksrats Peter Sidlo zu einem der Vorstände von Casinos Austria.

Am gestrigen Donnerstag nannte Gudenus den Vorwurf der Einflussnahme gegen ihn "tollkühn". Für eine Bestellung seien "Beschlüsse des Aufsichtsrates, Bestellungsverfahren etc." nötig. "Die Unterstellungen sind daher rechtlich und realpolitisch völlig absurd und denkunmöglich", sagte Gudenus.

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