Täglich rund 50 Züge mit ukrainischen Flüchtlingen in Wien

Täglich rund 50 Züge mit ukrainischen Flüchtlingen in Wien
Viele fahren weiter - Engpass durch überfüllten Spätzug aus Budapest

Täglich kommen derzeit rund 50 Züge aus Polen, Tschechien, der Slowakei und Ungarn am Wiener Hauptbahnhof an, die Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine mitbringen. Im Regelfall sind etwa 50 bis 80 Flüchtlinge in jedem Zug an Bord, und die meisten nutzen den Hauptbahnhof als Transitstation. Einen Ausreißer gab es allerdings am späten Mittwochabend, denn der Nachtzug aus Budapest war so überfüllt, dass eine Weiterfahrt mit allen Passagieren ein Sicherheitsrisiko dargestellt hätte.

350 Menschen aus der Ukraine blieben damit am Hauptbahnhof, wie die ÖBB am Donnerstag via Twitter bestätigten. Der EN 462 fuhr mit 300 Kriegsflüchtlingen nach Deutschland weiter. Mitarbeiter der ÖBB, der Caritas klärten für die Zurückgebliebenen mithilfe der Dolmetscher die Situation. Ein Polizeieinsatz sei nicht notwendig gewesen.

Letztlich blieben 130 Menschen - auf eigenen Wunsch, wie eine ÖBB-Sprecherin betonte - am Bahnhof. Für sie wurde der normalerweise von 22.00 bis 8.00 Uhr geöffnete Nachwarteraum bereitgestellt, am Mittwoch öffnete er allerdings erst später. Viele Menschen wurden in andere Quartiere in Wien gebracht. Etwa 30 Menschen wurden nach Linz weiterverlegt, weil das ohnehin das Ziel dieser Flüchtlinge gewesen wäre. Einige fuhren auch bis Freilassing weiter.

Die ÖBB-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter haben im Regelfall einen guten Überblick, wie viele Flüchtlinge sich in einem Zug befunden, und auch, was deren Pläne sind. Denn die Zugbegleiter stellen die Nottickets für Ukrainer aus, und dabei bekommen sie auch einen ungefähren Überblick, wohin die Flüchtlinge wollen. Wenn etwa Freilassing als Reiseziel angegeben wird, ist davon auszugehen, dass die oder betreffende Vertriebene nach Deutschland weiterzureisen plant.

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