Strache-Spesen: Ermittler kommen auf über halbe Million Euro Schaden
Der Schaden in der Spesen-Affäre des früheren FPÖ-Chefs Heinz-Christian Strache soll über eine halbe Mio. Euro betragen. Wie die Kronen Zeitung berichtet, kommen die Ermittler nach der Auswertung von Rechnungen und Belegen durch das Bundeskriminalamt auf eine Summe von 580.832,82 Euro. Strache selbst betont, alle privaten Rechnungen selbst bezahlt zu haben.
Die Staatsanwaltschaft Wien ermittelt wegen des Verdachts der Untreue gegen Strache, gegen seine Gattin Philippa, gegen eine langjährige Mitarbeiterin und zwei ehemalige Leibwächter. Die FPÖ hat sich dem Verfahren als Privatbeteiligte angeschlossen. Strache - der nach seinem Rücktritt in Folge der Ibiza-Affäre nun mit einer eigenen Partei bei der Wiener Gemeinderatswahl antritt - wird vorgeworfen, von 2006 bis Mai 2019 private Ausgaben über Scheinbelege an die Partei weiterverrechnet zu haben.
Sprecher: Finanzen von Wiener FPÖ abgesegnet
Strache und seine Frau weisen die Vorwürfe zurück. Ein Sprecher des "Team HC Strache" betonte am Mittwoch neuerlich, der frühere FPÖ-Chef habe seine privaten Rechnungen auch privat bezahlt. Die Finanzen seien von der Wiener FPÖ abgesegnet worden. Zudem sei der heutige Wiener FPÖ-Obmann Dominik Nepp selbst als Finanzreferent (von 2015 bis 2019, Anm.) für die Finanzen der Partei zuständig gewesen.
Die von den Ermittlern angenommene Schadenshöhe überschreitet übrigens die Grenze von 300.000 Euro. Bei einer Verurteilung wegen Untreue droht ab dieser Summe eine Haftstrafe von einem bis zu zehn Jahren. Darunter liegt die Strafdrohung (bei einem Schaden zwischen 5.000 und 300.000 Euro) bei maximal drei Jahren. Für alle Beteiligten gilt die Unschuldsvermutung.
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