Steuersenkung: Wer wie profitiert

Wer über 2500 Euro verdient, profitiert von Senkung des Eingangssteuersatzes am meisten.
Der KURIER zeigt, wie sich die geplante Senkung des Eingangssteuersatzes auf das Gehalt auswirkt.

Die Regierung verhandelt heute Abend ein letztes Mal über die Steuerreform (mehr dazu hier), einige Eckpunkte sind aber bereits aus den Verhandlungen durchgesickert.

1000 Euro im Jahr

So sind etwa 1000 Euro pro Jahr für Durchschnittseinkommen an Entlastung erreichbar, sagt ein Steuerexperte zum KURIER. Natürlich sind 1000 Euro nicht in allen Einkommensklassen drin, aber ab einem Bruttomonatsbezug von 2500 Euro könne mit dem besagten Tausender gerechnet werden. Bei Gehältern von 3000 Euro oder drüber ist die Entlastung höher.

Außerdem erhalten Bezieher kleinerer Einkommen, beispielsweise bei 1400 Euro brutto im Monat, rund 400 Euro jährlich mehr. Bei 2000 Euro im Monat liegt die jährliche Entlastung schon bei 900 Euro und bei 3000 Euro wären es dann 1400 Euro im Jahr (siehe Tabelle).

Steuersenkung: Wer wie profitiert

Einkommen unter 11000 Euro

Wie bei jeder Tarifreform ist die Entlastungswirkung über die verschiedenen Einkommensgruppen gestaffelt. Jene Arbeitnehmer, die weniger als 11000 Euro zu versteuerndes Jahreseinkommen haben, zahlen schon heute keine Lohnsteuer – aber meistens Sozialversicherungsbeiträge. Statt der lang diskutierten Senkung dieser Beiträge, wird jetzt doch die Negativsteuer für diese Gruppe erhöht. Diese Steuergutschrift macht derzeit 110 Euro pro Jahr aus und dürfte auf 300 Euro steigen.

Was teurer wird

Erhöht werden im Zuge der Reform u.a. die Kapitalertragssteuer, die Grunderwerbssteuer und die Mehrwertsteuer.

Klassische Vermögenssteuern oder eine neue Erbschaftssteuer, wie von der SPÖ gewünscht, dürfte es nicht geben. Es wird aber andere Einnahmequellen geben, die man als "Vermögenssteuern" bezeichnen kann.

Spitzensteuersatz Dieser soll steigen (derzeit 50 Prozent), aber offenbar nicht auf jene 60 Prozent, die angedacht waren – weniger wegen der Betroffenen, sondern vielmehr wegen der schlechten Optik. Österreich würde damit im EU-Spitzenfeld liegen. Ein Höchststeuersatz von 60 Prozent hätte ein jährliches Plus von 50 Millionen bedeutet. Steigt er z.B. auf 54 Prozent, ist es entsprechend weniger.

Höhere KESt Die Kapitalertragssteuer auf Dividenden soll steigen, allerdings nicht, wie diskutiert, auf 30 Prozent (Mehreinnahmen bis zu 300 Millionen). Steigt der Spitzensteuersatz z.B. auf 54 Prozent, beträgt die KESt 27 Prozent.

Grunderwerbsteuer Sie soll adaptiert werden. Kolportiertes Volumen: zumindest 100 Millionen.

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