SPÖ: Sozialistische Jugend will Sonderparteitag
Die Sozialistische Jugend wagt sich nun als erste hervor und fordert einen vorgezogenen Parteitag der SPÖ noch in diesem Jahr. Im Gespräch mit Heute erklärt der Vorsitzende Paul Stich, es sei an der Zeit, "dass die Führungsfrage geklärt werden muss". Alle, die sich zutrauten, Mehrheiten abseits von Schwarz-Blau zu schaffen, sollten sich da melden. Die Basis sollte dann in einer Mitgliederbefragung entscheiden, die Inhalte sollten beim Parteitag fixiert werden.
Stich ist damit der erste Funktionär mit einer überregionalen Funktion in der SPÖ, der einem vorgezogenen Bundesparteitag das Wort redet.
Zuletzt hatte es zunehmend Kritik bzw. Druck auf Parteichefin Pamela Rendi-Wagner gegeben; maßgebliche Funktionäre wie der ehemaligen steirische Landeshauptmann Franz Voves und Burgenlands Hans Peter Doskozil hatten keinen Hehl daraus gemacht, dass die Aussicht, mit Rendi-Wagner in die nächste Nationalratswahl zu gehen, wohl nicht die erfolgversprechendste für die SPÖ ist. Voves hatte etwa den Wiener Bürgermeister Michael Ludwig als Parteichef ins Spiel gebracht.
Letztlich könnte sich das Match auf Rendi-Wagner gegen Doskozil zuspitzen - und zwar nach der Landtagswahl in Salzburg am 23. April.
In der Partei fühlen sich manche schon an den Frühling 2016 erinnert. Damals bildete sich eine Länderachse gegen Werner Faymann. Und am Ende waren es unter anderem die Steiermark und Niederösterreich, die – mit dem Sanktus von Wiens Michael Häupl – eine Mehrheit für Christian Kern organisierten. Dieser Mechanismus könnte sich nun wiederholen.
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