SPÖ-Politiker Lercher klagt Zeitung "Österreich"

Max Lercher ortet eine Aktion gegen ihn "aus den eigenen Reihen".
Bericht über vermeintliches Top-Honorar löste Rumoren in der SPÖ aus. Eine allfällige Entschädigung will Lercher spenden.

Der frühere SPÖ-Bundesgeschäftsführer Max Lercher hat seinen Anwalt beauftragt, gegen die Zeitung Österreich und deren Nachrichtenseite oe24.at zu klagen. Der künftige Nationalratsabgeordnete fordert Unterlassung und Veröffentlichung eines Widerrufs. Dabei geht es um Schlagzeilen vom Wochenende, wonach Lercher monatlich ein Beraterhonorar von 20.000 Euro eingestrichen haben soll. Das ist nach KURIER-Informationen falsch.

Vielmehr bekam die Firma Leykam Medien AG, deren Geschäftsführer Lercher ist, die Summe im Rahmen eines Leistungsvertrags. Als Geschäftsführer verdient der Steirer laut eigenen Angaben 6.000 Euro brutto.

Er sei zu dem Vorgehen "leider" gezwungen, um die Leykam Medien AG, ihre Mitarbeiter und sich selbst vor "geschäftsschädigenden Behauptungen und diffamierenden Lügen" zu schützen, schreibt Lercher auf Facebook. Die getätigten Behauptungen seien der Versuch, seinen guten Ruf zu zerstören.

"Gelegenheit zur Offenlegung"

Die beklagten Medien aus dem Hause Fellner würden in den gerichtlichen Verfahren Gelegenheit bekommen offenzulegen, wer sie hier mit Falschinformationen versorgt habe. "Sollten sie sich - wie es ihr gutes Recht ist - hinter dem Redaktionsgeheimnis verstecken, müssen sie die Konsequenzen ihrer Falschberichterstattung selbst tragen", schreibt Lercher. Eine etwaige Entschädigung will Lercher an "Reporter ohne Grenzen" spenden.

Für weitere Erläuterungen war der SPÖ-Politiker am Montag nicht erreichbar. Die Macher der Zeitung Österreich sagten am Montag, dass die Inhalte des Artikels von der zuständigen Redakteurin mit aller Sorgfalt geprüft worden seien. Das sah Lercher am Samstag deutlich anders. Der Österreich-Artikel sei "namentlich nicht einmal gekennzeichnet" und "ohne jede persönliche Konfrontation mit mir und ohne jede Möglichkeit, Stellung zu beziehen", erschienen, wie er auf Facebook kritisierte.

"Absolute Lüge"

Österreich-Chefredakteur Niki Fellner sagt dennoch, der Artikel stimme "auf Punkt und Beistrich". Nach KURIER-Informationen gab es jedoch kein Beraterhonorar für Lercher, sondern nur einen Leistungsvertrag mit der Firma Leykam Medien AG.

"Dass ich 20.000 Euro als Berater bekommen haben soll, ist absolut eine Lüge. Es ist vielmehr so, dass die Firma Leykam Medien AG, in der einige Leute beschäftigt sind, dafür im Rahmen eines Leistungsvertrags genau definierte Leistungen erbringt", sagte Lercher am Samstag auf Nachfrage des KURIER.

So berichten Österreich und oe24.at über einen "Beratervertrag" für Lercher, den es so nicht gibt:

SPÖ-Politiker Lercher klagt Zeitung "Österreich"

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