SPÖ-Bundesgeschäftsführer Christian Deutsch zieht sich zurück
Nach dem Abgang von Pamela Rendi-Wagner als SPÖ-Chefin tritt mit dem Parteitag auch SPÖ-Bundesgeschäftsführer Christian Deutsch zurück. Das gab er am Mittwoch bekannt. Deutsch hatte im September 2019 Thomas Drozda als Bundesgeschäftsführer abgelöst. Er galt als Vertrauter Rendi-Wagners und als erbitterter Gegner des Lagers um den burgenländischen Landeshauptmann Hans Peter Doskozil.
Er gilt als sogenannter "Liesinger", jene machtbewusste SPÖ-Seilschaft aus dem Wiener Flächenbezirk, die auch Werner Faymann als Bundeskanzler hervorbrachte. Deutsch war früher Weggefährte Faymanns, der ebenso wie die zu dem Machtzirkel gehörende Doris Bures Karriere machte. Deutsch selber blieb derweil in der Stadtliga, war zunächst Bezirkssekretär eben in Liesing, vor allem aber auch Gemeinderat - erstmals kurz in den 1990ern, seit dem Jahr 2001 dient er ununterbrochen im Stadtparlament.
Sein Wirken in der Löwelstraße hat parteiinternen Kritikern stets als Projektionsfläche in der Bewertung der SPÖ-Obfrau gedient. Umstritten waren auch ein Personalabbau in der Partei sowie Überlegungen, die Parteizentrale in der Löwelstraße aufzugeben.
Deutsch selbst hält in einem Schreiben fest: "Es war eine spannende und wichtige Aufgabe, die ich mit viel Freude und Sorgfalt wahrgenommen habe. "Trete die SPÖ gemeinsam für ihre Werte ein, sei sie "unschlagbar".
Er wolle sich bei allen ganz herzlich zu bedanken, die Parteichefin Pamela Rendi-Wagner und ihn in den letzten Jahren unterstützt und gemeinsam für die sozialdemokratischen Werte gekämpft hätten. Als positiv hebt Deutsch die Reduktion des Schuldenstands der Partei hervor. Werde sein Kurs beibehalten, sei man 2025 schuldenfrei.
Auch diverse von ihm geleitete Kampagnen und die ausgeweiteten Social Media-Aktivitäten resümierte er als erfolgreich. So sei die SPÖ mit Rendi-Wagner an der Spitze in bundesweiten Umfragen zwischenzeitlich stabil auf Platz eins gelegen, oft sogar bei über 30 Prozent.
Schließlich pochte Deutsch auch darauf, dass die Mitgliederbefragung um den Parteivorsitz letztlich gelungen sei: "Auch wenn diese Befragung von Anfang an von Diskreditierungen begleitet war, steht fest, dass diese Befragung mit größter Sorgfalt durchgeführt wurde sowie sicher und korrekt abgelaufen ist."
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