Wie SPÖ-Ministerin Schumann Beschäftigte vor Hitze schützen will

Schumann und Muchitsch bei Porr
Sozialministerin Korinna Schumann hat Details der neuen Hitzeschutzverordnung präsentiert.

Es mag nicht auf den aktuellen Sommer zutreffen, aber prinzipiell steigt die Zahl der heißen Tage in Österreich. Das wirkt sich auf diverse Berufsgruppen aus, die im Freien arbeiten, beispielsweise auf Bauarbeiter. "Arbeit darf nicht krank machen – und das gilt auch für sommerliche Hitzebelastung", sagt Sozialministerin Korinna Schumann (SPÖ) Donnerstagvormittag bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit PORR-CEO Karl-Heinz Strauss und SPÖ-Sozialsprecher Josef Muchitsch.

Ab 1. Jänner 2026 soll deshalb eine neue Hitzeschutzverordnung gelten, die noch bis 20. August in Begutachtung ist. Vorab: Ein Recht auf "Hitzefrei" wird es weiterhin nicht geben. Die Verordnung soll jedoch Arbeitgeber zu "konkreten Schutzmaßnahmen" verpflichten, sobald Österreichs meteorologischer Dienst GeoSphere Austria eine Hitzewarnung der Stufe 2 ausgibt. Heißt: Sobald eine gefühlte Temperatur von 30 bis 34 Grad Celsius erreicht ist.

Schumann und Muchtisch bei Porr

Was sich ändert

Die Verordnung sieht vor, dass Maßnahmen zum Schutz vor Hitze und UV-Strahlungen in Folge einer Gefahrenbeurteilung vorgenommen werden müssen. Dabei soll der Arbeitgeber "technische und organisatorische" Schutzmaßnahmen ergreifen: Kühlung von Maschinen, die Bereitstellung von Schutzkleidung, Schattenspender oder angepasste Arbeitszeiten. Weiters vorgesehen: Maßnahmen für besonders gefährdete Arbeitnehmer und Notfallpläne.

Und: Krankabinen sowie "selbstfahrende Arbeitsmittel" müssen künftig verpflichtend mit einer Kühlung oder Klimatisierung ausgestattet werden.

Nicht nur für den Bau

Die Neuregelung, die nicht nur den Bau, sondern generell die Arbeit im Freien umfasst, stelle dabei vor allem auf das konkrete Tätigkeitsfeld sowie die Schwere der Belastung ab, betonte die Politikerin. Für die Umrüstung am Bau wird es Übergangsfristen geben. Die Länge der Frist sei aktuell aber noch nicht abschätzbar, so Schumann, die die eigene Verordnung als "Meilenstein" bezeichnete.

"Wir als Gewerkschaft sind täglich auf Baustellen unterwegs, verteilen Wasser, informieren über die neue Verordnung und zeigen, was wirklich schützt. Denn die Hitzeverordnung bringt nur etwas, wenn sie spürbare Verbesserungen am Bau bringt – bei jedem Handgriff, bei jedem Grad", sagt Bau-Holz-Vorsitzender Muchitsch.

FPÖ: "Blanker Hohn"

Kritik an der neuen Verordnung übt FPÖ-Sozialsprecherin Dagmar Belakowitsch via Aussendung. Diese sei blanker Hohn: "Dass bei der Arbeit im Freien an heißen Tagen etwa Sonnencremes, Sonnenbrillen und Kopfbedeckungen zum Schutz verwendet werden sollten, sagt Arbeitnehmern und Betrieben der Hausverstand."

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