Sonntagsöffnung nach dem Lockdown? ÖGB-Chef ist erwartungsgemäß skeptisch
Der Präsident des Gewerkschaftsbundes ÖGB, Wolfgang Katzian, ist erwartungsgemäß skeptisch, was die von Wirtschaftskammerpräsident Harald Mahrer ins Spiel gebrachte Sonntagsöffnung zur Bewältigung der Corona-Krise angeht. Mahrer hat angeregt, nach dem Lockdown eine vorübergehende Sonntagsöffnung zuzulassen, um den Handel und die Wirtschaft zu stützen.
"Ich habe mit ihm (Mahrer, Anm.) telefoniert, ich war überrascht. Offenbar wird das in der Wirtschaft diskutiert, aber die Fachgewerkschaft hat noch keinen offiziellen Wunsch oder Brief bekommen", sagte Katzian am Donnerstag in der ZIB2.
Katzian erklärte, dass er persönlich kein wirklicher Freund der Sonntagsöffnung sei. Allerdings könne man über alles reden - immerhin hätten die Arbeitnehmer bzw. der ÖGB sehr konkrete Wünsche an die Arbeitgeber. Dazu gehörten etwa die Maskenpause und den Corona-1000er.
Das Argument, das mit der Sonntagsöffnung die Wirtschaft belebt werde und die Umsätze nicht allein online-Giganten wie amazon überlassen werden würden, lässt Katzian nur begrenzt gelten. "Die Arbeitslosigkeit ist hoch, Menschen, die mit 55 Prozent Netto-Ersatzrate auskommen müssen, retten das System nicht."
Stattdessen, so Katzian, solle man über Gutschein-Lösungen für die Menschen nachdenken. Und eine faire Besteuerung von amazon und anderen sei in jedem Fall möglich und geboten.
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