Strolz: "Guter Politiker soll die Menschen mögen"

Strolz: "Guter Politiker soll die Menschen mögen"
Zum Auftakt der Sommergespräche war NEOS-Chef Strolz zu Gast. Seine besten Sager zu Flüchtlingen, Strache und Schulnoten.

Matthias Strolz über den Umgang mit Flüchtlingen in Traiskirchen: "Wir halten sie wie Weidevieh – bei Wind und Wetter. Die Asylproblematik ist ein Management-Versagen auf allen Ebenen."

...über Griechenland: Griechenland braucht einen Neustart, und dafür braucht es einen Schuldenschnitt. Damit Griechenland auf den eigenen Beinen stehen kann. Es braucht umfassende Reformen im Land."

... über den Partei-Auftritt und die "Strache abmontieren"-Aktion der Neos im Wiener Wahlkampf: "Wir sind in unserer Botschaft in den letzten Monaten wieder lauter geworden. Ich kann ja keinen Fünfzeiler mit Fußnoten auf das Plakat schreiben."

… über den großen Unterschied im Vergleich zur FPÖ: "Wir sind flammende Europäer! Und die Freiheitlichen wollen austreten. Das halte ich für schlichtweg falsch. Das andere ist diese Agitation in der Flüchtlingspolitik. Wer Hass sät, wird Gewalt ernten. Ich will nicht, dass – wie in Deutschland – die Asylwerberheime brennen. Das ist mein Problem mit HC Strache."

... über Hartz 4 in Österreich: "Eher nein, wir wollen ein Bürgergeld haben – alles fusionieren."

... über einen möglichen Neos-Kandidaten bei der Präsidentschaftswahl 2016: "Das werden wir im November entscheiden."

... über das "Kastanien"-Gedicht, dass Strolz an die "Kronenzeitung" geschickt hatte und ihm Häme einbrachte: "Was daraus gemacht worden ist, hat mich nicht gefreut. Ich würde es in dieser Form nicht mehr publizieren. Wenn ich einen Fehler gemacht habe, dann aus Gutmütigkeit. Ein guter Politiker soll die Menschen mögen."

... über Noten in der Schule: "Ich glaube, dass wir sie in der Volksschule nicht brauchen. Später halte ich sie für sinnvoll. Die Noten sollen aber nicht diese Bedeutung haben. Das wird eine Form des Feedbacks sein, aber eine untergeordente Rolle spielen.“

... über eine Neuordnung des Schuljahres: "Sommerferien auf acht Wochen kürzen, und dafür haben wir gemeinsame Herbstferien."

Ein T-Shirt statt der aufgekrempelten Hemdsärmel, zentimeterlanges Deckhaar statt glatt rasiertem Kopf: Mit einem Bild aus Jugendtagen warben der ORF und Neos-Boss Matthias Strolz am Montag in den Sozialen Netzwerken um Aufmerksamkeit.

Das erste Sommergespräch stand an, und Aufmerksamkeit ist für die Neos mehr als hilfreich, geht es für die pinke Bewegung 2015 doch um ausnehmend viel.

Denn nach den verpatzten Landtagswahlen im Burgenland und der Steiermark, wo man mit 2,3 bzw. 2,6 Prozent Zustimmung den Einzug in die beiden Landesparlamente recht klar verpasst hat, steht im Herbst eine Vorentscheidung an: Scheitern die Neos in Oberösterreich und im urbanen Wien, blicken sie einer düsteren Zukunft entgegen.

Im ORF-Sommergespräch wetterte Strolz unter anderem gegen das "Missmanagement bei der Asylpolitik": "In Traiskirchen werden Menschen wie Weidevieh gehalten." Und er stand zur gefühlsbetonten Politik: "Wenn ich Fehler gemacht habe, dann immer aus Gutmütigkeit."

Gegenüber dem KURIER formulierte der Parteichef noch einen anderen "Klassiker": Das Ende des Bundesrats. Geht’s nach den Neos, soll die formalrechtlich nicht existierende Landeshauptleutekonferenz den Bundesrat ersetzen. "Es ist nun einmal so, dass die Umsetzung von Reformen mit den Landeshauptleute steht – oder fällt", sagt Strolz. Deshalb müsse das Gremium formalisiert werden, sprich: Tagesordnung und Beschlüsse werden öffentlich gemacht; zusätzlich wird eine Analogie zum Bundespräsidenten eingezogen: Denn die Neos wollen, dass Landeshauptleute nur für maximal zwei Amtsperioden gewählt werden.

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