So will Strache das Comeback in den Nationalrat schaffen
Acht Bundesländer hat er hinter sich, am Ende seiner "Freiheit für Österreich"-Tour steht ein Sommerfest in Wien. Dort hat die erste politische Karriere von Heinz-Christian Strache begonnen, dort soll sie nach dem Ibiza-Skandal auch wieder beginnen.
Wieder einmal, war der ehemalige Kämpfer für den kleinen Mann doch schon bei den Wiener Gemeinderatswahlen (3,2 Prozent) gescheitert.
Weil dort aber die neue Partei des kleinen Mannes, jene von Herbert Kickl also, auch nur knapp über 7 Prozent erreichte, sieht der ehemalige FPÖ-Obmann die Zeit reif für ein Comeback – auf Bundesebene.
Ungeachtet dessen, dass sich Strache am 6. Juli als Beschuldigter wegen eines vermuteten Gesetzeskaufs im Zusammenhang mit der Privatklinik Wien-Währing verantworten muss – es gilt die Unschuldsvermutung –, tourt er, unterstützt von Mitstreitern, durch das Land, um eine Struktur für die seiner Meinung nach bevorstehende Nationalratswahl aufzubauen.
"Das ist unser klares Ziel. Zu Neuwahlen wird es erst 2022 kommen, natürlich abhängig von den Ermittlungen gegen Bundeskanzler Kurz", sagt Strache im KURIER-Gespräch und erwähnt dabei auch die Notwendigkeit von "Krediten, die wir für die Vorbereitung für das Antreten zur Nationalratswahl benötigen".
Die Themen des Teams HC Strache
Geld dürfte für das Team HC Strache also noch ein Mangelfaktor sein, die Themen sind es nicht. Ganz nach dem Motto "alt aber gut" soll in blauen Wählergruppen gefischt werden. Asylwelle, offene Grenzen, der Zentralismus der EU, Kampf für mehr direkte Demokratie und gegen den "politischen Islamismus".
Und natürlich Corona. Denn hinter der Pandemie stecke "Geschäftemacherei", angesichts der Zahlen gebe es keinen Grund für "Angst- und Panikmache".
Ähnlich einer Grippe werde man lernen müssen, damit zu leben; die "schwachsinnigen Verordnungen" seien in keiner Weise zu rechtfertigen.
Strache lässt sich nicht impfen
Deshalb unterstützt Strache auch die Anliegen der Anti-Corona-Demos, an denen er mehrfach teilgenommen hat. Im Eck dubioser Verschwörungstheoretiker sieht er sich freilich nicht: "Es geht um sachliche Kritik an bedenklichen Entwicklungen." Impfen werde er sich aber nicht lassen: "Ich vertraue meinem Immunsystem."
Seinen nächsten (halb-)öffentlichen Auftritt wird Strache am 1. Juli im U-Ausschuss absolvieren. Auf Antworten wird man vergeblich warten – eine diesbezügliche Frage beantwortete er mit dem Hinweis auf das Entschlagungsrecht bei laufenden Ermittlungsverfahren.
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