Schulöffnung: Österreich ist geteilter Meinung

Schulöffnung: Österreich ist geteilter Meinung
Die schrittweise Wiederöffnung der Schulen macht nicht alle Eltern und auch viele Lehrer nicht glücklich.

Jetzt ist es soweit: Zuerst die Maturanten, und dann Schritt für Schritt alle Kinder an Österreichs Schulen und Kindergärten. Mit dem am Freitag von Bildungsminister Fassmann präsentierten Plan beginnt der Neustart des pädagogischen Betriebs in Österreich. Doch was von vielen Eltern nach Wochen des Unterrichts zuhause sehnlichst erwartet wurde, kommt anderen offensichtlich zu früh.

Geteilter Meinung

Wie eine aktuelle für das Nachrichtenmagazin "profil" durchgeführte Umfrage zeigt, spaltet das Thema Österreich. Die Wiederaufnahme des Schulbetriebs trotz Coronakrise spaltet die Österreicher. Nur 53 Prozent der Eltern mit Kindern bis 14 Jahre begrüßen die gestaffelte Öffnung der Schulen im Mai. Laut der von Unique research durchgeführten Umfrage hätten es immerhin 41 Prozent der Eltern vorgezogen, wenn die Schulen erst wieder im September aufgesperrt hätten.
Ein nahezu gleiches Bild zeigt sich in der Gesamtbevölkerung. 51 Prozent der Österreicher befürworten die Öffnung der Schulen im Mai, 37 Prozent hätten den Herbst bevorzugt.

Home Schooling spaltete

Schon beim Erfolg des home schooling gab es ja in Österreich in den vergangenen Wochen zwei Realitäten. Wie mehrere Studien zeigten, hat zwar die Mehrheit der Kinder ihre Pflichten auch zuhause tadellos erledigt, etwa 20 Prozent aber lernten kaum, oder viel zu wenig und widmeten sich vor allem dem grenzenlosen Konsum von Computerspielen.

Lehrergewerkschaft warnte

Zu schnell geht es auch der Lehrergewerkschaft. Die Regierung habe sich dem öffentlichen Druck gebeugt und gehe nun „ein relativ hohes Risiko ein“, kritisiert der oberste Lehrervertreter Paul Kimberger (FCG) den am Freitag verkündeten Zeitplan für die Wiederöffnung der Schulen. „Für mich sind die Gruppen zu groß und das Tempo zu hoch“, sagte er. Er hoffe, dass sich das nicht in steigenden Infektionszahlen niederschlagen wird.
„Ich bezweifle, dass eine Ausdünnung wirklich in dem Maß gelingt, wie das erhofft wird“, zeigte sich Kimberger skeptisch.

 

 

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