Digitale Bildung: Schulen sollen online-tauglich werden

Digitale Bildung: Schulen sollen online-tauglich werden
Die Koalition legte ihren noch vagen Reformplan vor. Im Fokus: Tablets für Schüler, Kurse für Lehrer und neue Lehrpläne.

5 Uhr Tagwache. Vier Stunden Flug. Tag drei der Reise. Nach Singapur stehen Hongkong und die Bildung auf dem Programm von Kanzler Kurz, den Ministern Margarete Schramböck, Norbert Hofer und Heinz Faßmann sowie Wirtschaftskammerpräsident Harald Mahrer.

Der Weg führt direkt nach der Ankunft zur „Canadian International School of Hong Kong“. Schüler in weißen Polos, beigen Shorts, mit beiden Händen weiß-rote Fahnen (kanadische und österreichische sowie kleine Hongkong-Wimpel) schwenkend – harren dem hohen Besuch. Sebastian Kurz lächelt die lange Anreise einfach weg und fortwährend die Kinder an und in die Kameras. Die Mission des Kanzlers, die er von China aus propagiert: Er will „ die Klassenzimmer digitalisieren“.

Als Beispiel dient die Hongkonger Schule, in die er mit seinen Ministerkollegen gekommen ist. Wer hier zur Schule gehen darf, dessen Eltern zahlen 15.000 bis 20.000 Euro pro Jahr. Was sie dafür bekommen? „Das beste aus allen Welten“ sagt Direktor David Baird, der durch die Räumlichkeiten führt und zeigt, was er meint: Volksschüler der ersten Klasse, die auf Tablets tippen. „Sporty, friendly, creative“, steht auf einem Tablet geschrieben. Dazwischen Emoticons. Plötzlich taucht das Bild eines Erwachsenen auf. „Die Lehrer können so mit Ihren Schülern kommunzieren“, erklärt Baird das Geschehen auf dem Bildschirm. „Sie motivieren und können rasch reagieren, wenn einzelnen oder viele von ihnen Fehler unterlaufen.“ Jedes Schulkind der „Canadian International School of Hong Kong“ hat ein sogenanntes digitales Endgerät. Die jüngsten ein Ipad, die älteren ein MacBook. Die Geräte sind im Schulpreis nicht inkludiert und müssen von den Eltern bezahlt werden.

Handschriftliche Matura

Zwei Räume weiter prangen die Buchstaben „Design Center“ auf der Glaswand. Auf den ersten Blick mutet alles wie ein normaler Bastelkurs an: Wellpappe, Buntstifte und kleine Kinder. Wären da nicht Heißklebepistolen, Plastikschrauben, medizinische Reinigungsspender für Hände und Augen und ein 3-D-Drucker. Die Einheiten im „Design Center“ dauern zwischen 30 und 80 Minuten und länger.

Fix ist, dass jedes Kind alle Fertigkeiten, traditionelle wie moderne, können muss. Das heißt: Tippen und Schreiben per Hand ebenso wie Mathematik und Coding. Die Matura absolvieren die Schüler handschriftlich. Auch die Infos über die Schule sind klassisch auf Papier ausgedruckt und nicht auf einem Datenstick.

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