Schramböck kündigt "Impfstoff-Produktions-Taskforce" an

Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck
Round Table zur Impfstoff-Forschung und -Produktion mit Kurz, Faßmann, Schramböck sowie Vertretern der österreichischen Pharmabranche und Wissenschaft.

Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck (ÖVP) hat heute eine "Impfstoff-Produktions-Taskforce" für Österreich angekündigt. Ziel sei es, Bestandteile für einen Corona-Impfstoff oder den Impfstoff selbst "in großem Maße" zu produzieren. Nicht nur für Österreich, "sondern für die ganze Welt". Österreich arbeite hier der EU zu, die auch eine entsprechende Taskforce gegründet habe. Ein Widerspruch zum gemeinsamen Vorgehen in der EU sei dies nicht, betonte die Ministerin.

Zum Vorstoß von Palfinger-Chef Andreas Klauser, der für seinen Kran-Konzern auf eigene Faust Impfstoffe beschaffen und "nicht weiter einfach zuschauen und tatenlos warten will, was passiert", verwies Schramböck auf Renée Gallo-Daniel, Präsidentin des Verbandes der österreichischen Impfstoffhersteller. Sie rate zur Achtsamkeit und sich an den Impfplan zu halten, so Schramböck.

Vor ihr wandte sich Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) zum selben Thema an die Medien. Es werde uns über die aktuelle Debatte hinaus auch in den nächsten Jahren noch beschäftigen; und es sei wichtig, das Tempo beim Impfen noch zu steigern, so Kurz bei einem Doorstep vor einem Round Table mit Schramböck, Wissenschaftsminister Heinz Faßmann sowie Vertretern der Pharmaindustrie (Pfizer, Novartis, Polymun, Böhringer Ingelheim etc.) und Wissenschaftern im Bundeskanzleramt zur Impfstoff-Produktion und -Forschung. Kurz zitierte noch einmal das Bild der dänischen Premierministerin Mette Frederiksen von den alten Ketchup-Flaschen, wo zunächst nichts heraus kommt - und dann ein großer Schwall. So werde es auch beim Impfen sein: nach Anlaufschwierigkeiten solle es dann sehr schnell gehen.

Das Virus werde nicht verschwinden, sondern sich verändern - und uns noch jahrelang begleiten. Für den hohen Bedarf wolle man in Forschung und Produktion auf eine Kooperation mit Dänemark und Israel setzen - "und wahrscheinlich auch noch anderen Ländern, die mitmachen wollen".

Zum Hinweis, dass der Aufbau einer eigenen Impfstoffproduktion laut Gallo-Daniel fünf bis zehn Jahre dauere, hielt Kurz fest, dass es ohnehin schon eine Pharmaproduktion in Österreich gebe. Diese könne "einen wesentlichen Beitrag leisten". "Wir starten nicht bei null", so der Kanzler.

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