Thomas Schmid lässt ÖVP im Dunkeln tappen

Erneut Vorwürfe gegen ÖBAG-Chef Schmid
Thomas Schmids sichergestellte Festplatte ist ein Objekt der Begierde. Er soll sie längst wieder haben - gibt sie aber nicht aus der Hand.

Am 12. November 2019 in den frühen Morgenstunden klingelten die Ermittler mit einer Anordnung zur Hausdurchsuchung bei Thomas Schmid. Diesen Tag wird Schmid vermutlich nie vergessen. Der Ex-Öbag-Chef will sein Handy  für die Ermittler nicht entsperren - obwohl er sein Smartphone schon in den Tagen zuvor komplett neu aufgesetzt hatte.

Schmid hat allerdings etwas vergessen. Denn es ist nicht sein Handy, das später eine Vielzahl an Skandalen ans Tageslicht katapultieren und Ermittlungen auslösen wird, sondern eine Netzwerkfestplatte, die die Justiz sicherstellt. Sie hat Schmids Daten vom Handy "gespiegelt". 300.000 Chats der vergangenen Jahre sind abgespeichert. Sie halten die Republik in Atem und werden später auch Sebastian Kurz als Kanzler zu Fall bringen. 

Festplatte wieder im Besitz von Thomas Schmid

Es ist also nicht verwunderlich, dass diese Festplatte ein begehrtes Objekt ist. Sobald die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft die Daten abgesaugt hat, bekommt der Beschuldigte die Hardware samt den Daten wieder zurück. Sprich: Thomas Schmid ist seit einigen Monaten wieder im Besitz der brisanten Festplatte.

In der ÖVP kursiert das Gerücht, dass sowohl Gernot Blümel als auch Sebastian Kurz versucht hätten, von Schmid die Festplatte zu bekommen. Eine Auswertung wäre für die Ex-Politiker von großem Interesse, um zu wissen, welche Chats beziehungsweise welche Skandale  auf sie bzw. die ÖVP noch zukommen könnten. 

Schmid gibt Festplatte nicht aus der Hand

Der KURIER fragte bei Schmids Anwalt, Thomas Kralik, nach, ob die Volkspartei tatsächlich die Festplatte von Schmid zur Auswertung haben wollte. Kralik gibt sich defensiv, er will  weder dementieren noch bestätigen. Er meinte gegenüber dem KURIER, dass es "zahlreiche Anfragen von Personen gibt, die die Festplatte auswerten möchten“.

Allerdings: Schmid wird die Festplatte  auf keinen Fall aus der Hand geben. Weder der ÖVP noch Sebastian Kurz oder Gernot Blümel oder einer anderen Person. Man könnte auch sagen: Schmid lässt die ÖVP im Dunkeln tappen, was noch alles ans Tageslicht kommt. 

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