Schallenberg stellt Amt als Bundeskanzler zur Verfügung

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52 Tage war Alexander Schallenberg am Donnerstag im Amt. Nach dem Rücktritt von Sebastian Kurz dürfte nun Karl Nehammer nicht nur den Parteivorsitz übernehmen, sondern auch Schallenberg als Kanzler beerben.

Einmal mehr krempelt ein Rücktritt von Bundeskanzler Sebastian Kurz die heimische Polit-Landschaft komplett um.

Erst vor 52 Tagen hatte Alexander Schallenberg nach Kurz' "Schritt zur Seite" das Kanzleramt übernommen. 

Seit dem am Vormittag verkündeten kompletten Rückzug von Kurz aus der Politik halten sich Gerüchte, wonach ihm Innenminister Karl Nehammer nicht nur als ÖVP-Chef folgen, sondern auch das Bundeskanzler-Amt übernehmen soll.

Am Donnerstagabend teilte Alexander Schallenberg dann mit, das Amt des Bundeskanzlers zur Verfügung zu stellen - "sobald parteiintern die entsprechenden Weichenstellungen vorgenommen sind".

"Beide Ämter in einer Hand vereinen"

"Es ist nicht meine Absicht und war nie mein Ziel, die Funktion des Bundesparteiobmanns der Neuen Volkspartei zu übernehmen. Ich bin der festen Ansicht, dass beide Ämter - Regierungschef und Bundesparteiobmann der stimmenstärksten Partei Österreichs - rasch wieder in einer Hand vereint sein sollten", erklärte Schallenberg seinen Rücktrittsankündigung in einer schriftlichen Stellungnahme.

Er habe sich "in einer sehr herausfordernden Phase für die Bundesregierung und die Neue Volkspartei bereit erklärt", das Amt des Kanzlers zu übernehmen.

Der frühere Außenminister war erst am 11. November von Bundespräsident Alexander Van der Bellen als Kanzler angelobt worden - nachdem Kurz im Zusammenhang mit Korruptionsermittlungen gegen ihn und sein Umfeld als Regierungschef zurückgetreten war. Damit dürfte Schallenberg der kürzest dienende Bundeskanzler der Zweiten Republik werden.

Ob er wieder ins Außenministerium zurückkehren möchte, teilte Schallenberg in der schriftlichen Stellungnahme nicht mit. Aber er zollte Kurz für die Entscheidung, auch alle anderen politischen Posten (Klubobmann, Parteiobmann) abzugeben, "großen Respekt".

 

Der Rücktritt von Sebastian Kurz in voller Länge

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