Oberhauser: "Wollte Herrin der Diagnose bleiben"

Der erste Auftritt von Sabine Oberhauser nach der Krebsdiagnose
Nach der Krebsdiagnose will sie "situationselastisch" weiterarbeiten.

Langsamen Schrittes, sichtlich noch erschöpft betrat Sabine Oberhauser (53) am Dienstag das Pressefoyer im Bundeskanzleramt. Nur vier Tage nach der ersten Chemotherapie gab die Gesundheitsministerin ihr Comeback beim Ministerrat. Doch es war eine andere, deutlich nachdenklichere Ministerin, die vor die Journalisten trat, als noch wenige Wochen zuvor. „Ich fühle mich ein bisschen müde, aber den Umständen entsprechend gut“, kommentierte Oberhauser ihr Wohlbefinden. Die Ministerin rechnet, dass es durch die Chemotherapie „die ersten Tage schwieriger“ wird. „Aber ich habe das ärztliche Go, ganz normal weiterzuarbeiten“, so die Ministerin. „Situationselastisch“ will Oberhauser ihren künftigen Alltag zwischen Ministerjob und Krebstherapie gestalten.

„Es gab Gerüchte “

Ihr offensives Outing der Diagnose Unterleibskrebs über Facebook (mehr dazu lesen Sie hier) war eine Flucht nach vorne. „Ich wollte Herrin der Diagnose bleiben. Schon bei meinem zweiten Krankenhausbesuch gab es in der Community Gerüchte über meine Gesundheit. “

Und letztendlich hätten ihre Facebook-Freunde Oberhausers Wetterberichte bald vermisst. Denn bei ihren frühmorgenlichen Waldspaziergängen mit Hund Felix postet die Ministerin jeden Tag gegen sechs Uhr ein Wetter-Update. „Das wäre sicherlich schnell aufgefallen, wenn die Wetterberichte regelmäßig ausfallen.“

Druck auf Menschen im Krankenstand möchte die Ministerin mit ihrer Entscheidung, keine Pause zu machen, auf keinen Fall ausüben. „Ich kann weiterarbeiten, weil ich in einer sehr privilegierten Situation bin. Denn ich kann mir meinen Arbeitsalltag selbst einteilen, und habe keinen Nine-to-Five-Job.“

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