Rückgang bei Asylanträgen setzt sich fort

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29 Prozent weniger Anträge im ersten Halbjahr: Im Juni suchten 5.002 Menschen in Österreich um Asyl an.

Die Zahl der Asylanträge ist weiter rückläufig. Im Juni suchten 5.002 Menschen in Österreich um Asyl an. Das entspricht einem Rückgang um fast 50 Prozent gegenüber dem Juni des Vorjahres, als 9.733 Asylanträge gestellt wurden.

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Der rückläufige Trend zeigt sich auch in den Zahlen für das gesamten erste Halbjahr. Die Zahl der Anträge laut Innenministerium:

  • Von Jänner bis Juni 2023: 22.990 Asylanträge
  • Von Jänner bis Juni 2022: 32.351 Asylanträge

Das entspricht einem Rückgang um 29 Prozent.

Wie die Zahl der Asylanträge im langjährigen Vergleich aussieht

Bereits seit Februar gehen die monatlichen Asylzahlen im Vergleich zum Vorjahr zurück. Im langjährigen Vergleich sind sie allerdings nach wie vor auf einem relativ hohen Niveau. Das Innenministerium führt die rückläufigen Zahlen zurück auf: 

  • Erfolge bei der Bekämpfung von Schlepperkriminalität
  • konsequente Kontrollen im Grenzbereich
  • schnelle Asylverfahren
  • internationale Kooperationen
  • das Ende des Visafreiheit für Inder und Tunesier in Serbien
  • die Rückkehrabkommen mit Indien und Marokko

Entgegen dem Trend in anderen EU-Staaten habe Österreich im ersten Halbjahr 2023 einen starken Rückgang erreicht, hieß es. Deutschland (plus 82 Prozent), Italien (plus 63), Spanien (plus 49) und Frankreich (plus 42) seien dagegen mit stark steigenden Asylzahlen konfrontiert.

Wer die Menschen sind, die Asylanträge in Österreich stellen

Unter den 22.990 Asylanträgen in den ersten sechs Monaten dieses Jahres waren 2.460 Frauen und 7.388 Kinder. Hauptherkunftsländer der Schutzsuchenden sind:

  1. Syrien (6.644)
  2. Afghanistan (3.954)
  3. Marokko (3.279)
  4. Türkei (1.695)
  5. Bangladesch (1.170)

In insgesamt 7.880 Fällen wurde bis Ende Juni Asyl gewährt. 13.650 Asylentscheidungen waren dagegen negativ. Rund 18.500 Personen entzogen sich laut Innenministerium bis Ende Juni dem Verfahren, indem sie das Land wieder verließen.

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Zum Stichtag 1. Juli befanden sich 34.542 Asylwerber sowie Asyl- und Schutzberechtigte in der Grundversorgung. Hinzu kamen noch die 48.586 Kriegsvertriebene aus der Ukraine. Die ukrainischen Flüchtlinge sind in der Asylstatistik nicht einbezogen, da sie gemäß der sogenannten Massenzustrom-Richtlinie in den EU-Mitgliedsländern automatisch einen humanitären Aufenthaltstitel erhalten.

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