Rettung: Rote Länderchefs fangen Mitarbeiter aus SPÖ-Zentrale auf

Doskozil, Rendi-Wagner und Ludwig (v.l.n.r.) im Jahr 2019
Solidarität: SPÖ in Wien, Niederösterreich und Burgenland bieten Jobs für Kollegen aus der Bundespartei an.

Gute Nachrichten hatten für SPÖ-Chefin Pamela Rendi Wagner und ihren Bundesgeschäftsführer Christian Deutsch zuletzt wirklich Seltenheitswert. Doch jetzt könnte vielleicht doch noch eine Art Weihnachtsfriede in der arg gebeutelten Partei einkehren oder sich zumindest der Frust in der Belegschaft ein wenig legen.

Konkret bieten die roten Landeschefs aus Wien, Niederösterreich und dem Burgenland der Zentrale in der Wiener Löwelstraße an, jeweils einige Mitarbeiter zu übernehmen. So wollen Wiens Bürgermeister Michael Ludwig, Niederösterreichs SPÖ-Chef Franz Schnabl und Burgenlands Landeshauptmann Hans Peter Doskozil ihrer Parteichefin helfen – aber vorrangig natürlich auch den von der Kündigung bedrohten Genossen in der Bundespartei.

„Zwei bis drei Mitarbeiter“ aus der Wiener Löwelstraße könnten, so es für beide Seiten passt, in Hinkunft in Eisenstadt werken. Keine konkreten Zahlen nennt die Wiener SPÖ, steht aber ebenso hinter der Solidaritätsaktion für die Bundespartei. „Wir wollen keine Zahlen nennen, weil es geht um Schicksale“, heißt es im Rathaus. Und auch Niederösterreich bietet an, Mitarbeiter zu übernehmen. Aktuell hat Franz Schnabl zwei Jobs ausgeschrieben. Er sucht eine neue Landesfrauensekretärin und einen Social-Media-Mitarbeiter. Auch die Arbeiterkammer NÖ prüfe, inwieweit sie Mitarbeiter aus Wien beschäftigen könnte.

15 Millionen Euro Schulden

Kärntens Landeshauptmann Peter Kaiser hat via Kleine Zeitung dafür plädiert, eine Koordinationsstelle der Bundesländer in der Löwelstraße zu eröffnen - die solle dann auch von den Landesorganisationen mitfinanziert werden. "Damit würden wir auch endlich eine zeitgemäße und dringend notwendige Verbesserung der strategisch kommunikativen Koordination erreichen." Damit würde die Bundespartei freilich ein wenig Macht in Richtung Länder abgeben.

Wie berichtet muss sich die Bundes-SPÖ von einem Viertel ihrer Belegschaft trennen. Sie nimmt wegen der Wahlverluste mehr als zwei Millionen weniger ein und hat Schulden von fast 15 Millionen Euro.

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