Rendi-Wagner warnt vor Beatmungsengpass in zehn Tagen
Gleich nach der Pressekonferenz der Bundesregierung meldete sich SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner im "Roten Foyer" zu Wort. Die ehemalige Sektionschefin für öffentliche Gesundheit wartet mit düsteren Prognosen auf. In Österreich gibt es derzeit 3.000 Beatmungsgeräte, davon seien "nur ein Drittel, also rund 1.000 für Corona-Erkrankte verfügbar.“ Wenn die Entwicklung in den kommenden Tagen so weiter geht, nämlich dass alle fünf Tage eine Verdoppelung der Erkrankungen zu registrieren ist, und davon rund fünf Prozent beatmungspflichtig sind, dann so meint Rendi-Wagner: "Sind wir in zehn Tagen am Beatmungslimit. Die Zeit wird knapp“.
Rendi Wagner fürchtet Engpässe in der medizinischen Versorgung
Kontrollzentrum im Gesundheitsministerium
Der Vorschlag der SPÖ-Chefin, um die Situation besser zu bewältigen: Es benötigt nun ein Corona-Kontrollzentrum im Gesundheitsministerium. Hier sollen "alle Daten aus den Bundesländern mit aktuellen Fallzahlen verlinkt werden“, so Rendi-Wagner. Das Verbreitungsmuster des Coronavirus soll so besser analysiert werden können, damit Hot-Spots medizinisch schneller erkannt und versorgt werden können. Den Satz "Wir fahren auf Sicht“ möchte die SPÖ-Chefin von keinem Politiker mehr hören. Sie fordere vielmehr, dass "wir die Kontrolle zurückgewinnen“.
Rendi Wagner fürchtet Engpässe in der medizinischen Versorgung
Auch Masken oder Schutzanzüge gebe es zu wenige. Rendi-Wagner forderte daher nicht nur eine zentrale, effiziente Beschaffung und die Nutzung der inländischen Produktion, sondern auch einen zentralen, dynamischen Einsatzplan für diese Ressourcen und auch für das Personal. All dies sei ausschlaggebend dafür, "wie gut wir gemeinsam die Krise überstehen, wie viele Tote es am Ende gibt". Sie wolle nicht, dass die Ärzte am Ende etwa wie in Italien entscheiden müssten, ob ein Patient beatmet werden könne oder nicht.
Beim Rückbau in die Normalität mache ein Kontrollzentrum durchaus Sinn, um die Maßnahmen , wann welche Verordnung aufgehoben wird, besser und punktgenau zu koordinieren. Den Einsatz von Mund-Nasen-Schutzmasken begrüßte Rendi-Wagner. Das Faktum, dass die Bundesregierung heute, Montag, weitere Maßnahmen bekanntgegeben hat, wertete sie als Indiz, dass das Bisherige nicht ausgereicht hat, um die drohenden Engpässe in der medizinischen Versorgung mit Sicherheit zu verhindern.
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