Rendi-Wagner nach Metaller-Erfolg: Frauen-Branchen sollen nachziehen

Rendi-Wagner forderte ein besseres Gesamtpaket für Integration
Metaller als Männerdomäne erst der Anfang. SPÖ bringt am Mittwoch Antrag für Chancengleichheit im Nationalrat ein.

Den erfolgreichen Lohnabschluss der Metaller – ein Plus von bis 3,46 Prozent im Schnitt – findet die designierte SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner „sehr erfreulich“, sie merkt aber an, dass dies eine Männerdomäne sei.

„Es muss unser nächstes Ziel sein, dass auch die eher weiblichen Branchen wie Handel, Pflege und Gastronomie nachziehen“, sagte sie bei einem Pressegespräch am Montag.

Rendi-Wagner und Frauensprecherin Gabriele Heinisch-Hosek stellten am Montag ein Maßnahmenpaket für Frauen am Arbeitsmarkt vor. Anlass ist das 100. Jubiläum des Frauenwahlrechts. Frauen verdienen immer noch um die 20 Prozent weniger als Männer. Gründe sind etwa Unterbrechungen für Karenz und Kinderbetreuung sowie die Tatsache, dass fast jede zweite erwerbstätige Frau nur in Teilzeit beschäftigt ist.

„Die Rechnung bekommen die Frauen dann am Ende präsentiert: Die Pensionen sind um bis zu 44 Prozent niedriger als bei Männern“, erklärt Rendi-Wagner.

Die SPÖ-Frauen schlagen als erste Schritte in Richtung Chancengleichheit drei Maßnahmen vor. Morgen, Mittwoch, will die SPÖ dazu einen Entschließungsantrag im Nationalrat einbringen und hofft auf Unterstützung der Regierungsparteien.

- Karenzzeit voll anrechnen: Derzeit werden nur maximal die ersten zehn Monate der ersten Karenz angerechnet, die SPÖ fordert, dass das auf bis zu 24 Monate ausgedehnt wird. Eine Forderung, die im September auch ÖAAB-Chef und ÖVP-Sozialsprecher Alois Wöginger gestellt hat.

- Teilzeit-Arbeit aufwerten: Der Zuschlag für Überstunden soll von derzeit 25 auf 50 Prozent erhöht werden – und damit gleich hoch sein wie bei Vollzeitkräften.

- Mindestpension ausweiten: Die Regierung will ab 2020 ja die Mindestpension auf 1200 Euro erhöhen. Anspruch darauf hat man ab 40 Jahren im Job. „Besonders Frauen haben aber immer wieder Lücken in ihrer Biografie“, sagt SPÖ-Frauensprecherin Heinisch-Hosek. „Wir wollen, dass auch Ersatzzeiten wie Kinderbetreuung dazugerechnet werden.“

Pamela Rendi-Wagner wird am Samstag beim Bundesparteitag zur ersten Frau an der SPÖ-Spitze gewählt.

Gabriele Heinisch-Hosek, ehemalige Frauenministerin, stellt sich am Tag zuvor, am Freitag, der Wiederwahl als Chefin der SPÖ-Frauen. Dieses Amt hat sie seit 2009 inne. Nach dieser Amtsperiode möchte sie den Weg frei machen für einen Generationswechsel.

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