Rendi-Wagner: Keine großen Erwartungen für SPÖ-Parteitag
71,4 Prozent - diesen Wert nannte SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner im ZiB 2-Interview als Latte für den Bundesparteitag, bei dem sie an der Parteispitze bestätigt werden soll. Diese 71,4 Prozent waren jener Wert an Zustimmung, den sie bei der SPÖ-Mitgliederbefragung 2020 erreichte, an der sich knapp 43 Prozent beteiligt hatten. Beide Werte galten als beachtlich - für die Zustimmung bei einem Bundesparteitag wäre es freilich ein extrem schwaches Ergebnis.
Zu den nun bevorstehenden Öffnungen sagte sie: "Freuen wir uns, dass wir dort stehen, wo wir jetzt stehen." Nun gebe es eine 7-Tages-Inzidenz von rund 50, und sie habe immer gesagt, wenn dieser Wert erreicht sei, sei der richtige Zeitpunkt für Lockerungen. Der Bundeskanzler habe vor nicht allzulanger Zeit eine solche Inzidenz noch für nicht erreichbar gehalten.
Dennoch mahnte Rendi nach wie vor zur Vorsicht: Wir dürften das Erreichte "nicht leichtfertig verspielen", es gebe Unsicherheitsfaktoren, wie etwa die Frage der Weitergabe des Virus trotz Impfung. "Lockerungen ja, aber nicht alle Regeln über Bord werfen", sei die Devise.
Im Wesentlichen aber äußerte sie sich zu allen konkret in Aussicht genommenen Lockerungen (MNS statt FFP2, Verlegung der Sperrstunde von 22 auf 24 Uhr, keine Masken im Freien ...) zustimmend.
Ob sie sich mit ihrer Kritik an Parteifreund und Landeshauptmann Hans Peter Doskozil, der vorzeitig aus dem Ost-Lockdown ausscherte, geirrt habe. Nein, denn das Risiko sei damals hoch gewesen, die Lage auf den burgenländischen Intensivstationen schlecht, also: "Sind wir froh, dass es nicht so gekommen ist."
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