Religionsunterricht: Droht Stundenkürzung?

Religionsunterricht: Droht Stundenkürzung?
Streit zwischen Ministerium und Land Salzburg könnte weiterreichende Folgen haben.

Eine Auseinandersetzung zwischen dem Land Salzburg und dem Unterrichtsministerium könnte dazu führen, dass die Zahl der Religionsstunden österreichweit sinkt.

Der Grund: Laut Paragraf 7a des Religionsunterrichtsgesetzes gibt es ab dem zehnten Schüler in einer Klasse, der zum Religionsunterricht angemeldet ist, eine zweite Religionsstunde pro Woche. Sind es weniger, gibt es nur eine Stunde in der Woche.

Religion als Freifach

Bei der Berechnung dürfen aber nur Schüler des jeweiligen Bekenntnisses berücksichtigt werden – und nicht Schüler, die kein Religionsbekenntnis haben, Religion aber als Freifach belegen, erklärt das Bildungsministerium auf Anfrage der Salzburger Landesregierung.

In Salzburg bedeutet das laut Salzburger Nachrichten, dass 80 Religionsstunden für den römisch-katholischen Religionsunterricht wegfallen.

Österreichweit ist das nur die Spitze des Eisbergs. Denn wie das Erzbischöfliche Amt für Schule und Bildung festhält, ist es nicht nur in Salzburg, sondern in allen Bundesländern seit „Jahrzehnten gelebte Praxis“, dass auch Schüler ohne Bekenntnis in die Berechnung der Religionsstunden einfließen.

Die Gruppe ist deshalb ein relevanter Faktor, weil mittlerweile mehr als ein Viertel der 85.000 Schüler ohne Bekenntnis zum Freifach römisch-katholische Religion angemeldet ist, wie die Leiterin des Amtes, Andrea Pinz, via APA erklärt.

Salzburgs Bildungsdirektor Rudolf Mair bezeichnet sich als „sehr unglücklich“ über die Situation. Er hofft auf eine andere Regelung oder einen anderen Vollzug des Gesetzes. Das Bildungsministerium kündigte an, man wolle mit den Ländern über die Thematik reden.

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