Mehr Präsenz
Warum die SPÖ-Spitzenkandidatin dafür den Ex-Kanzler (Mai 2016 bis Dezember 2017) nach Linz holte, gab sie offen zu: „Mit einem wesentlichen Thema, der Bildung, und einem wesentlichen Akteur der Sozialpolitik, wie Christian Kern, erhoffe ich mir mehr Präsenz, auch über Oberösterreichs Grenzen hinaus.“
Es ist Wahlkampf in Oberösterreich und die SPÖ-Spitzenkandidatin holt sich dafür viel Verstärkung von außen. Bereits am 3. August war Burgenlands Landeshauptmann Hans Peter Doskozil zum Thema Pflege zu Gast; und nun Christian Kern, dessen „Berater“ (wie ihn Doskozil selbst in einem KURIER-Interview nannte).
Kein Bekenntnis
Als Bekenntnis, auf welcher Seite Gerstorfer im Konflikt zwischen Bundesparteichefin Pamela Rendi-Wagner und Doskozil (der KURIER berichtete) steht, ist das aber nicht zu werten: Auch Rendi-Wagner ist hier gern gesehener Gast. Im Oktober 2020 war sie mit der SPÖ-Landesparteichefin beim Streik der MAN-Mitarbeiter in Oberösterreich, am 26. August will sie zur „Roten Nacht“ nach Linz kommen.
Als nächstes rechnet man mit einem Besuch von Kärntens Landeshauptmann Peter Kaiser, der Gerstorfer am Dienstag bereits seine Unterstützung für die Sommerschul-Idee zusicherte.
Zweitstärkste Kraft
Unterstützung und Aufmerksamkeit braucht die Landes-SPÖ auch. In Umfragen zur Landtagswahl, die am 26. September stattfindet, stagnieren die Roten. 2015 landeten sie mit einem Minus von 6,6 Prozentpunkten nur auf dem dritten Platz hinter ÖVP und FPÖ. Aktuelle Prognosen sagen ihnen mit 18 bis 20 Prozent wieder ein ähnliches Ergebnis voraus.
Das Ziel ist jedoch, wieder zweitstärkste Kraft zu werden. Kern findet, dass die Chancen gut stehen, und sagt mit einem Seitenhieb zur ÖVP: „Jetzt sehen wir den Erfolg einer Mega-Inszenierung, die daraus besteht, jeden Tag heiße Luft durch den Äther steigen zu lassen. Davon haben die Leute genug.“ Es wird übrigens sein einziger Auftritt im Landtagswahlkampf bleiben.
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