Plagiatsverfahren gegen ÖVP-Ministerin Susanne Raab eingestellt
"Einstellungsstrukturen und Lebensbedeutungen ehrenamtlicher Mitarbeiter" - so lautet der Titel der 2009 an der Universität Innsbruck eingereichten Diplomarbeit (Diplomstudium Psychologie) von Susanne Knasmüller.
2022 - Knasmüller heißt nach ihrer Heirat Susanne Raab und ist ÖVP-Ministerin (Frauen, Familie, Integration und Medien) - erhebt Plagiatsforscher Stefan Weber Vorwürfe gegen Raab.
Raab, die auch ein Diplom- und Doktorratsstudium der Rechtswissenschaft absolviert hat, beherrsche "die wissenschaftlichen Grundregeln ihres Fachs nicht“, schreibt Weber am 7. Jänner 2022 in seinem Blog. Und: "Insgesamt habe ich 17 Plagiatsfragmente auf 84 Seiten Fließtext gesichert, im Umfang von oft bis zu einer halben Seite. Wie bei Aschbacher, sind auch Hypothesen und ein Absatz des eigenen 'Fazits' (Kapitel 8, S. 87) betroffen."
Kurzer Rückblick: ÖVP-Arbeitsministerin Christine Aschbacher tritt nach den Plagiatsvorwürfen, die Weber gegen sie wegen ihrer Diplomarbeit und Dissertation erhebt, im Jänner 2021 von allen politischen Ämtern zurück.
Ihren Magistertitel kann Aschbacher nach Prüfung durch die Österreichische Agentur für wissenschaftliche Integrität, kurz ÖAWI, behalten, wie neun Monate später bekannt wird.
Ein Jahr nach ihrem Rücktritt stellt die Slowakische Technische Universität (STU) in Bratislava fest, dass es sich bei der von Weber geprüften Dissertation um kein Plagiat handelt und Aschbacher ihren Doktor-Titel behält.
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Mitte September stellt nun die Universität Innsbruck "auf Basis einer Untersuchung durch externe Gutachter:innen" das Prüfungsverfahren gegen Raab ein, wie es auf KURIER-Nachfrage heißt.
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