Plagiatsjäger Weber: Vorwürfe gegen Ministerin Raab

Familienministerin Susanne Raab
Psychologie-Diplomarbeit von 2009 im Visier. Raabs Büro: "Behauptungen an den Haaren herbeigezogen".

Der als "Plagiatsjäger" bekannte Medienwissenschafter Stefan Weber hat sich diesmal die Diplomarbeit von Familienministerin Susanne Raab (ÖVP) vorgenommen und "zahlreiche Plagiate und Quatsch" darin gefunden.

Konkret geht es um die Arbeit mit dem Titel "Einstellungsstrukturen und Lebensbedeutungen ehrenamtlicher Mitarbeiter", welche die damalige Mag. iur. Susanne Knasmüller an der Fakultät für Psychologie und Sportwissenschaften der Universität Innsbruck im April 2009 eingereicht hat. (Knasmüller/Raab hat dann 2010 in Jus promoviert.)

Weber behauptet, insgesamt 17 Plagiatsfragmente in der 84-seitigen Arbeit gefunden zu haben, drei konkrete Beispiele führt er in seinem Blog an. Und resümiert: "Ob Frau Raab 'getäuscht' hat oder nicht, erscheint mir nicht mehr wichtig. Sie beherrschte die wissenschaftlichen Grundregeln ihres Fachs nicht. Das ist meines Erachtens entscheidend – und schockierend. Diese Diplomarbeit ist ein sehr wackeliger Sockel für eine dann folgende Bilderbuchkarriere."

Aus dem Büro der Ministerin heißt es in einer Stellungnahme gegenüber dem KURIER, man kommentiere "abstruse Konstruktionen von selbsternannten Plagiatsjägern nicht. Jeder, der sich seriös mit Wissenschaft beschäftigt, wird zu dem Schluss kommen, dass die Behauptungen an den Haaren herbeigezogen sind."

Kommentare