Personalmangel und zu wenig Geld für Bildung der Kleinsten

Personalmangel und zu wenig Geld für Bildung der Kleinsten
Das Hilfswerk mahnt das von der Regierung geplante Maßnahmenpaket für die Elementarpädagogik ein.

Wenn es um die Bildung der Kleinsten geht, so sind im türkis-grünen Regierungsprogramm einige Punkte vorgesehen, die Verbesserungen – speziell beim Thema Sprachkompetenz – bewirken sollen. Darunter etwa die Errichtung eines Beirates für Elementarpädagogik oder österreichweit einheitliche Strategien zur Qualitätssicherung.

Einzig: Bei der Umsetzung dieser Maßnahmen geht es nur schleppend voran. „Es braucht ein mahnendes Wort von uns, damit das zeitnah angegangen wird“, sagt Martina Genser-Medlitsch, Bereichsleiterin beim Sozialdienstleister Hilfswerk. Auch weil manche Schritte einiger Vorlaufzeit bedürften.

Wichtig ist aus Sicht des Hilfswerks vor allem die Bekämpfung des Personalmangels in der Elementarbildung. 4.000 bis 6.000 zusätzliche Pädagogen und Pädagoginnen brauche es, um die Gruppengröße reduzieren und die Kinderbetreuung somit auch qualitativ verbessern zu können, erklärt der stellvertretende Geschäftsführer Roland Wallner.

„Wir können die tollsten Konzepte schreiben, aber ohne ausreichend Personal wird das nicht funktionieren“, sagt er und fordert eine Erhöhung der Bildungsausgaben auf ein Prozent des BIP (statt derzeit 0,6 Prozent). Das würde eine zusätzliche Investition von 1,5 Milliarden Euro bedeuten.

Außerdem fordert das Hilfswerk die Schaffung von Ausbildungsstandards für Assistenzkräfte mit bundesweiter Anerkennung. Derzeit braucht es dafür in manchen Bundesländern nämlich keine oder nur rudimentäre fachliche Qualifikation.

Nicht zuletzt sei man auch bei der Erfüllung der sogenannten Barcelona-Ziele säumig. Bis 2010 wollte man eine Betreuungsquote der unter Dreijährigen von 33 Prozent erreichen. Bei der letzten Erhebung 2017/18 lag Österreich allerdings immer noch bei nur 26,1 Prozent. 

Weitere Informationen zum Thema Sprachkompetenz finden Sie hier.

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