"Haben Nase voll, so behandelt zu werden"

PVÖ-Präsident Karl Blecha.
Seniorenrat: Karl Blecha und Andreas Khol wollen bei der geplanten Pensionsreform mitverhandeln.

Zuerst kam das Eigenlob, danach legten die beiden Seniorenrats-Präsidenten Andreas Khol (ÖVP) und Karl Blecha(SPÖ) so richtig gegen die Regierung los. "Wir haben 2015 Traumerfolge erreicht", bilanzierte Blecha. Die Forderung, mit der Steuerreform auch die Pensionisten zu entlasten, wurde erfüllt. Durch die Senkung des Eingangssteuersatzes von 36,5 auf 25 Prozent wurden alle steuerzahlenden Senioren entlastet. Auch das Pflegegeld wurde in allen Pflegestufen um zwei Prozent erhöht.

Doch zufrieden ist das Duo Khol/Blecha damit noch lange nicht. Denn die beiden kommen sich von der Regierung übergangen vor. "Wir haben die Nase voll, so behandelt zu werden." Daher werden Khol und Blecha nun einen Beschwerdebrief an Kanzler Faymann schicken. Beim Pensionsreformgipfel im Februar 2016 wollen sie am Verhandlungstisch sitzen. Denn: Das Bonus-Malus-System fällt viel zu soft aus. Vorbild sind Holland, Dänemark oder Finnland. "Hier müssen die Arbeitgeber bei einer Entlassung älterer Mitarbeiter die Kosten für die Arbeitslosigkeit bis zum Pensionsalter übernehmen", sagt Khol. Nächster Punkt ist die Umsetzung der Aufschub-Bonus-Pension. Für all jene, die länger arbeiten wollen, soll der Bonus von 4,2 auf 5,1 Prozent erhöht werden.

Kampfmaßnahmen

Ein Nein gibt es für die Pensionsautomatik. "Wer das vorhat, wird sich damit abfinden müssen, dass wir massive Kampfmaßnahmen haben", drohte Blecha. Khol ist für einen "Gerechtigkeitsmechanismus": Es müsste neben der Lebenserwartung etwa auch die Wirtschaftsentwicklung berücksichtigt werden.

Auch das Einfrieren der Bundeszuschüsse zu den Pensionen bezeichnete Khol wörtlich als "Unsinn". Dieser Vorschlag stammt von Experten, die Finanzminister Schelling beauftragt hatte.

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