Opernball: Großveranstaltung als wichtiger Polit-Event

Dominique Meyer, Doris Schmidauer, Bundespräsident Alexander Van der Bellen und Organisatorin Maria Großbauer 2017
Der Wiener Opernball ist das gesellschaftliche Ereignis der Faschingszeit. Magnetisch zieht die Veranstaltung seit jeher bedeutende Politiker aus dem In- und Ausland, Wirtschaftsbosse, Künstler, Größen aus der Welt des Sports und andere Berühmtheiten an.

Auch morgen, Donnerstagabend, gibt es erneut ein Rendezvous der Mächtigen und Schönen. Es gehört zum Protokoll, dass der Bundespräsident die Staatsspitze repräsentiert. Wie bereits im Vorjahr wird in der Präsidentenloge Alexander Van der Bellen mit seiner Frau Doris Schmidauer der prächtigen Eröffnung beiwohnen.

ÖVP-Riege

Anders als in den Jahren zuvor kommen diesmal fast aller ÖVP-Regierungsmitglieder.
Bundeskanzler Sebastian Kurz und seine Partnerin Susanne Thier haben zwei bekannte Gäste eingeladen: Die afrikanische Autorin Waris Dirie und den irischen Premier Leo Varadkar, der mit seinem Partner den Abend genießen wird.
Die ÖVP-Liste ist lang: Kanzleramtsminister Gernot Blümel, Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger, Finanzminister Hartwig Löger, Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck nehmen teil. Die Opernball-Organisatorin Maria Großbauer gehört ebenfalls zu den Türkisen, sie ist Kultursprecherin der Partei. Verstärkt wird die ÖVP-Riege durch den Vizepräsidenten der Europäischen Volkspartei, EU-Kommissar für Erweiterung und Nachbarschaftspolitik Johannes Hahn, er nimmt mit seiner Partnerin Susanne Riess teil. Als einziger ÖVP-Minister bleibt der Chef des Bildungsressorts, Heinz Faßmann, zu Hause.

Klubchef Johannes Gudenus repräsentiert die FPÖ

Auffallend ist, dass die Spitzen der FPÖ das gesellschaftliche Großereignis schwänzen. Vizekanzler Heinz-Christian Strache zieht es vor, mit seiner Familie Ski zu fahren. Im nächsten Jahr will er kommen – auch mit einem prominenten Gast. Auf die KURIER-Frage, warum die FPÖ die Chance für prächtige Fotos und Small Talk nicht nützt, heißt es vom Pressesprecher des Vizekanzlers: „Das ist eine individuelle Entscheidung jedes Einzelnen.“ Innenminister Herbert Kickl meidet Tanzveranstaltungen, Ausnahme war seine Teilnahme am Wiener Polizei-Ball. Außenministerin Karin Kneissl, sie ist unabhängig und wurde von der FPÖ nominiert, hat die bulgarische Außenministerin Ekaterina Sachariewa als Gast.
Offiziell wird die FPÖ durch Klubchef Johann Gudenus vertreten, er nimmt mit seiner Frau teil.

Straßensperren

Angesichts der vielen Regierungsvertreter auf der Gästeliste will die Kommunistische Jugend Österreichs (KJÖ) den Opernball zu einem Protest gegen Türkis-Blau nutzen. Ihre Demonstration führt von der U6-Station Josefstädter Straße in die Innenstadt. Die Abschlusskundgebung ist beim Museumsquartier auf dem Platz für Menschenrechte geplant.
Der ÖAMTC befürchtet aufgrund der Kundgebung und ballbedingter Sperren rund um die Oper massive Verzögerungen für den Verkehr. Neben der Demoroute ist abends nämlich auch der Ring zwischen Schwarzenbergplatz und Operngasse nicht befahrbar. Die Kärntner Straße wird zwischen Karlsplatz und Opernring abgeriegelt.
Der ÖAMTC empfiehlt während der Ringsperre entlang des Donaukanals und über den Gürtel auszuweichen.

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