ÖVPler im Dilemma: Zu Hofer oder Van der Bellen raten?

Vizekanzler Mitterlehner will keine Empfehlung abgeben.
Einzelne SPÖler deklarieren sich bereits.

Offiziell will sich keine Regierungspartei für den Blauen Norbert Hofer oder den Grünen Alexander Van der Bellen deklarieren. Die ÖVP war bereits in einer Koalition mit der FPÖ, jetzt liebäugeln Schwarze wieder mit einem solchen Bündnis. Laut für Hofer aussprechen will sich aber keiner von ihnen. Viele Schwarze sind unschlüssig. Manche erwägen, nicht zur Stichwahl zu gehen; namhafte ÖVPler glauben zudem an keinen einheitlichen Trend. Parteichef Reinhold Mitterlehner will zu nichts raten: ÖVP-Wähler seien mündig.

Erste führende ÖVP-Vertreter sind aber mündig genug, sich für Van der Bellen auszusprechen. Etwa der schwarze Delegationsleiter im EU-Parlament, Othmar Karas: "Der Applaus von Marine Le Pen, Geert Wilders und der deutschen AfD für das Wahlergebnis stellt Österreich in ein falsches Eck." Und so bekennt er gegenüber dem KURIER: "Niemanden, der mich kennt, kann es überraschen, dass Alexander Van der Bellen meinem politischen Selbstverständnis näher ist." Auch der steirische ÖVP-Landesrat Christopher Drexler deklariert sich gegen Hofer. "Ich wähle mit Sicherheit niemanden, der in Fundamentalopposition zur europäischen Integration steht", sagt er dem KURIER. Von Van der Bellen erwartet er aber etwas: "Ich hoffe, dass er klare Signale an Bürgerliche sendet und nicht der Versuchung erliegt, bloß Held und Schutzpatron der Linken zu sein."

Rote tun sich leichter mit einem Bekenntnis zu Van der Bellen, etwa Kanzler Werner Faymann, Kanzleramtsminister Josef Ostermayer und die SPÖ-EU-Parlamentarier.

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