ÖVP nach Engelberg-Kritik an Nehammer: "Sollte Selbstreflexion üben"

ÖVP nach Engelberg-Kritik an Nehammer: "Sollte Selbstreflexion üben"
Ex-ÖVP-Mandatar Martin Engelberg hält Karl Nehammer für den Grund, dass die ÖVP die Wahl nicht gewonnen hat. Generalsekretär Christian Stocker widerspricht deutlich.

Martin Engelberg ist für die ÖVP seit 2017 im Nationalrat gesessen. Bei der Nationalratswahl am 29. September kandidierte er auf einem aussichtslosen Listenplatz, dementsprechend pausiert die bundespolitische Karriere des 64-Jährigen.

Auf Puls24 übt der Ex-ÖVP-Abgeordnete stattdessen nun Kritik an der eigenen Partei – insbesondere an Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP). "Jedenfalls wär mir lieber gewesen, die ÖVP hätte sich inhaltlich, als auch persönlich anders aufgestellt und die Chance wahrgenommen, doch wieder Erster zu werden", sagt Engelberg in einem Ausschnitt der Talkrunde "Pro & Contra". Die gesamte Folge wird Mittwochabend ausgestrahlt.

Er schätze Nehammer persönlich sehr für dessen Integrität und Einsatz, betont Engelberg. Aber: "Ich hatte das Gefühl, wir gewinnen mit ihm die Wahl nicht und das hat sich eigentlich bestätigt." Schon vor eineinhalb Jahren hätte er dieses Gefühl gehabt und es auch immer wieder im ÖVP-Parlamentsklub angesprochen.

Stocker: "Andere haben Ausscheiden mit Würde getragen"

ÖVP-Generalsekretär Christian Stocker kann Engelbergs Kritik nicht nachvollziehen: "Auch wenn die Enttäuschung über sein persönliches Abschneiden verständlich ist, sollte das für Martin Engelberg nicht Anlass sein, andere in Frage zu stellen, sondern viel mehr, Selbstreflexion zu üben", so Stocker via Aussendung. 

Nehammer habe die Volkspartei am Bundesparteitag bei Umfragewerten von 21 Prozent übernommen: "Es ist ihm zu verdanken, dass wir am Wahltag 26,3 Prozent erreicht haben und 1,3 Millionen Wählerinnen und Wähler ihr Vertrauen der Volkspartei geschenkt haben. Dabei war Karl Nehammer für viele das Hauptmotiv für ihre Stimme", so Stocker. Dass es leider nicht für den ersten Platz gereicht hat, liege nicht am Spitzenkandidaten: "Fest steht: Andere haben ihr Ausscheiden aus dem Parlament mit mehr Würde getragen."

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