ÖVP-Mahrer angetan von ganztägigen Vorzeigeschulen

„Die Schulleitungen wissen am besten, wie sie Lehrer-, Eltern-, und Schüler-nah gestalten.“
ÖVP-Staatssekretär Mahrer auf "Fact-finding-Mission" in Berlin.

Wie kann man das heimische Schulsystem verbessern? Wie kann man Schüler gezielt fördern – und Sprachdefizite beseitigen?

Um Antworten auf derlei Fragen zu finden, war ÖVP-Staatssekretär Harald Mahrer Montag und Dienstag auf "Fact-finding-Mission" in Berlin. So besuchte er etwa die mehrfach ausgezeichnete "Evangelische Schule Berlin Zentrum", wo äußerst autonom gelehrt wird. In der Ganztagsschule (von 8.15 bis 15.45 Uhr) gibt es bis zur 9. Schulstufe keine Noten, sondern individuelle "Lernberichte". Es gibt altersgemischte Lerngruppen – und eigens gestaltete Pflichtfächer, etwa unter den Titeln "Verantwortung" und "Herausforderung". Mahrer war begeistert von den "erfrischenden Bildungszugängen" in der Vorzeige-Schule.

Als solche gilt auch die "Erika-Mann-Grundschule" in Berlin. 82 Prozent der Schüler haben Migrationshintergrund. 84 Prozent der Eltern sind arbeitslos. Die Schule ist täglich von 6 Uhr bis 18 Uhr geöffnet (gelernt wird von 8.30 Uhr bis 16 Uhr). Acht von zehn Schülern schaffen den Sprung ins Gymnasium (oder in eine Realschule). Mahrer besuchte auch Ganztagskindergärten – und lobte die "sensationellen Modelle", die er in Berlin kennengelernt habe: "Offene Ganztagsbetreuung, neue Sprachförderungsansätze und gelebte Schulautonomie." Seine Erkenntnisse will er in die Bildungsreform-Debatte einbringen.

Große Bildungsdebatte

Über Bildung wird auch am 9. Dezember in Wien debattiert: Auf Einladung von ÖVP-Chef und Wissenschaftsminister Reinhold Mitterlehner werden sich rund 200 Interessierte in der Hofburg versammeln. Geladen sind Mandatare aller Couleurs, Bildungslandesräte, Landesschulratspräsidenten, Experten und Vertreter von NGOs.

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