ÖVP-Finanzen: Wallner will Wirtschaftsbund-Spitze rasch besetzt sehen
Vorarlbergs Landeshauptmann und ÖVP-Chef Markus Wallner drängt in der Frage der Neubestellung eines Obmanns für den Vorarlberger Wirtschaftsbund auf eine rasche Entscheidung. Wer die Obmannschaft letztlich übernehme, sei aber Sache des Wirtschaftsbunds, betonte der Landeshauptmann. An Personalspekulationen - es wird immer wieder der Name des aktuellen Wirtschaftslandesrats Marco Tittler genannt - beteilige er sich nicht.
Infolge der Vorgänge rund um die Wirtschaftsbund-Zeitung "Vorarlberger Wirtschaft" sind am vergangenen Freitag sowohl Wirtschaftsbund- und Wirtschaftskammer-Obmann Hans Peter Metzer sowie Wirtschaftsbund-Direktor Jürgen Kessler zurückgetreten. In der Wirtschaftskammer legte man sich noch am Freitag auf den Vorstandsvorsitzenden der Raiffeisenlandesbank, Wilfried Hopfner, als interimistischen Nachfolger von Metzler fest. Am Dienstag unterstrich Wallner, dass man auch im Wirtschaftsbund "schnell zu einer Entscheidung" kommen müsse.
Noch am Donnerstag werde beim Wirtschaftsbund eine entsprechende Sitzung stattfinden, hoffte Wallner auf eine baldige Einsetzung einer interimistischen Führung und in Folge eines neuen Obmanns. Aktuell führt Nationalrat Karlheinz Kopf, er ist Obmann-Stellvertreter, den Vorstand. Sobald ein neuer Obmann gefunden sei, werde auch ein neuer Direktor bestellt werden. "Der wird gebraucht", hielt Wallner fest. Schließlich gelte es über 20.000 Unternehmen zu betreuen.
Zum am Montag von den Neos geäußerten Vorwurf, dass es direkte Zahlungen aus dem Landesbudget an den Wirtschaftsbund gegeben habe, verwies Wallner auf insgesamt drei Inserate aus den Jahren 2018 und 2020. "Die müssen gemeint sein. Ich weiß von keinen Direktzahlungen anderer Art", so der Landeshauptmann. Für die Inserate waren jeweils 3.000 Euro bezahlt worden. Diesbezüglich habe man aber auch schon in einer Antwort auf eine parlamentarische Anfrage informiert.
Unterdessen forderte der Grünen-Landtagsabgeordnete Bernie Weber eine vollständige Trennung von Wirtschaftsbund und Wirtschaftskammer sowie eine Neuausrichtung der Wirtschaftskammer. "Das werden wir uns bei der Bestellung der neuen Direktion im Herbst genau ansehen", betonte er. Auch mit Zwangsmitgliedsbeiträgen in der Wirtschaftskammer müsse neu umgegangen werden. "Die Vorarlberger Wirtschaftskammer hat die Rücklagen während der coronabedingten Wirtschaftskrise sogar noch ausgebaut", sagte er. Genau in Krisenzeiten wäre es aber wichtig, die Mitgliedsbeiträge zur Unterstützung zu verwenden.
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