Österreichs Gipfel-Höhepunkt in der Kritik: "Nur heiße Luft"

Informelles Treffen der Staats- und Regierungschefs während des EU-Ratsvorsitzes: ein Gruppenfoto.
Die Opposition kritisiert die "Dramatisierung" des Migrationsproblems und vermisst andere Themen.

Im Vorfeld war der Gipfel als Höhepunkt der österreichischen EU-Ratsvorsitzes bezeichnet worden. Die derzeitige österreichische EU-Ratspräsidentschaft sind wie auch der informelle EU-Gipfel in Salzburg am Donnerstag auf einhellige Kritik der österreichischen Opposition gestoßen. Bei wichtigen Themen produziere der Ratsvorsitz "nur heiße Luft", bemängelte SPÖ-Europasprecher Jörg Leichtfried in einer Aussendung.

Der Grüne EU-Abgeordnete Michel Reimon formulierte wiederum: "Dieser informelle Gipfel ist eine PR-Show der Rechtspopulisten und EU-Spalter." Die Staatsspitzen mit Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) beschäftigten sich "statt (mit dem ungarischen Regierungschef Viktor) Orban oder Brexit" mit "ihrem Lieblingsthema Migration (...) Das drängendste Thema Brexit wird einfach auf einen Sondergipfel im November verschoben, damit die Inszenierung nicht gestört wird". Der Grünen EU-Abgeordneten Monika Vana fehlen laut der Aussendung Themen wie Klimaschutz oder Soziale Sicherheit auf der Agenda des Gipfels.

Liste-Pilz-Klubobmann Bruno Rossmann warf seinerseits Kurz in seiner Aussendung vor, beim Thema Migration "uns in einen Teufelskreislauf hineingeritten" zu haben: "Die ständige Problematisierung und Dramatisierung der Migration schürt nur Feindseligkeiten und unbegründete Ängste." Er vermisste eine "sachliche Debatte" über diese Frage.

Die NEOS hatten am Vortag in einer Pressekonferenz in Wien ausführlich die EU-Politik der Regierung bemängelt. Insbesondere forderten sie ein einheitliches EU-Asylwesen zur Lösung des Migrationsproblems. Am heutigen Donnerstag waren sie mit Fahrrädern in Salzburg unterwegs, um mit vier, an den Fahrzeugen montierten Plakatsujets - zu Migration, Klimaschutz, EU-Freiheiten und Schutz der liberalen Demokratie - Kritik an der Linie von Türkis-Blau zu üben.

Eine Gruppe von Staats- und Regierungschefs posiert vor der Festung Hohensalzburg.

Das Familienfoto am Donnerstag.

Informelles Gipfeltreffen der Staats- und Regierungschefs unter EU-Ratsvorsitz: Familienfoto.

Eine Gruppe von Politikern posiert für eine große Menge von Fotografen in einem Garten.

Menschen nehmen an einer Demonstration gegen das informelle Treffen der Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union in Salzburg teil.

Der Gipfel wurde von Protesten begleitet.

EU-Ratsvorsitz – Informeller Gipfel der Staats- und Regierungschefs.

Die Regierungschef der EU beim informellen Abendessens in der Salzburger Felsenreitschule

Emmanuel Macron verlässt mit einer Aktentasche einen Wagen.

EU-Ratsvorsitz – Informeller Gipfel der Staats- und Regierungschefs.

EVP-Gipfel in Salzburg: Familienbild Haslauer (ÖVP), Hahn, Tusk, Kurz (ÖVP).

Menschen nehmen an einer Demonstration gegen das informelle Treffen der EU-Staats- und Regierungschefs in Salzburg teil.

Demonstranten halten ein Transparent mit der Aufschrift „Für eine EU der Menschenrechte“.

EU-Ratsvorsitz – Informeller Gipfel der Staats- und Regierungschefs.

Sebastian Kurz und Theresa May bei einem informellen Gipfel der Staats- und Regierungschefs.

Informelles Treffen der EU-Staats- und Regierungschefs in Salzburg.

Ein Mann in einem blauen Anzug spricht vor einer Gruppe von Reportern und Kameras zum Thema EU-Gipfel in Österreich.

EVP-Gipfel in Salzburg: Familienbild.

Eine Gruppe von Politikern, darunter Angela Merkel, geht durch einen Park.

Sebastian Kurz spricht vor Mikrofonen bei einer Veranstaltung.

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