Österreichs Bischöfe gratulieren Benedikt XVI. zum 95. Geburtstag

Erzbischof Franz Lackner, Vorsitzender der Österreichischen Bischofskonferenz
Erzbischof Lackner: Im Schrifttum Benedikts "eine große Quelle der Orientierung und Zuversicht". Kardinal Schönborn: "Geschenk für Kirche und Theologie".

Österreichs Bischöfe gratulieren dem emeritierten Papst Benedikt XVI. zum 95. Geburtstag, den dieser am 16. April feiert. Der Salzburger Erzbischof und Vorsitzende der Österreichischen Bischofskonferenz, Franz Lackner, hat dem Papst ein persönliches Glückwunschschreiben übermittelt. Auszüge daraus sind in der aktuellen Ausgabe des Salzburger Rupertusblattes veröffentlicht. Erzbischof Lackner schreibt an den Jubilar, er danke dem Allmächtigen, dass er dieser Zeit und dieser Welt über so lange Jahrzehnte hinweg "einen bewundernswerten, aufrichtigen und ergebenen Arbeiter in Seinem Weinberg" gegeben habe.

Nach wie vor, so Lackner, finde er vor allem im Schrifttum Benedikts XVI. "eine große Quelle der Orientierung und Zuversicht". Und er fügt hinzu, Salzburg - jene Stadt, die Joseph Ratzinger oft besucht hat - bleibe dem emeritierten Papst verbunden.

Auch Kardinal Christoph Schönborn hat dem Jubilar seine besten Geburtstagswünsche übermittelt. "Joseph Ratzinger/Benedikt XVI. war und ist ein Geschenk für die Kirche und die Theologie", so Schönborn am Donnerstag in einer Stellungnahme gegenüber Kathpress: "Wer ihn näher kennenlernen durfte, ist - so wie ich - von seiner intellektuellen Weite, seinem demütigen Geist, seiner persönlichen Bescheidenheit und seinem feinsinnigen Humor fasziniert."

Kapellari: "Schönheit und Heiligkeit"

Der frühere Grazer Bischof Egon Kapellari hat indes an das bedeutungsvolle theologische Wirken des Jubilars erinnert - ein "Jahrhunderttheologe" und eine "unverwechselbare Persönlichkeit". Das theologische Wirken Ratzingers inspiriere nach wie vor, wie beispielsweise die kürzlich vom slowenischen Theologen Anton Strukelj erschienene Publikation mit dem Titel "Schönheit und Heiligkeit" zeige, so Kapellari, der zu diesem Buch ein Vorwort verfasst hat.

In einem persönlichen Schreiben an Benedikt XVI. schrieb Kapellari, der Geburtstag sei für den emeritierten Papst wie auch für die gesamte Weltkirche "so etwas wie ein großes geistliches Erntedankfest".

Und weiter hält er in dem Brief wörtlich fest: "Diese Ernte ist in guten wie in schwierigen Zeiten herangereift und wächst immer noch an, wenn auch in unspektakulärer Weise. Die gegenwärtige Phase der Weltgeschichte und in deren Mitte auch der Geschichte der Christenheit und unserer katholischen Weltkirche zeigt vor allem Phänomene der Krise, der Gewalt und der scheinbaren Ohnmacht des Guten. Betrachtet mit den Augen des Glaubens gibt es aber auch das andere, das 'trotzdem' des Guten, oft übersehen und manchmal auch verspottet."

Und Kapellari schließt mit den Worten: "Ich danke Dir für Jahrzehnte persönlicher Verbundenheit und für Dein Dasein und Sosein 'in medio ecclesiae' und bin besonders in der Heiligen Woche des Jahres 2022 mit Dir in Treue verbunden."

Geburtstag im Kloster "Mater ecclesiae"

Der emeritierte Papst wird seinen Geburtstag in seinem Domizil, dem Kloster "Mater ecclesiae" im Vatikan, verbringen. Papst Franziskus hat seinem Vorgänger Benedikt XVI. am Mittwoch einen vorzeitigen Geburtstagsbesuch abgestattet.

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