Novomatic/Grasser: Justiz befragt dutzende Politiker

Um Karl-Heinz Grasser ist es derzeit ruhig - das könnte sich bald wieder ändern.
Aktive und ehemalige Spitzenpolitiker werden vom Bundesamt für Korruptionsbekämpfung geladen.

Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft lässt derzeit im Fall Novomatic/Karl-Heinz Grasser intensive Zeugeneinvernahmen durch das Bundesamt für Korruptionsprävention und Korruptionsbekämpfung durchführen. Laut einer dem Nachrichtenmagazin profil vorliegenden Anordnung sollen insgesamt bis zu 49 Personen zu den Vorgängen in Zusammenhang mit einer 2006 gescheiterten Gesetzesinitiative des Finanzministeriums zur Lockerung des Glücksspielmonopols befragt werden.

Davon betroffen sind auch zahlreiche aktive und ehemalige Regierungsvertreter und Nationalratsabgeordnete, von denen einige bereits einvernommen wurden - so etwa ÖVP-Klubobmann Reinhold Lopatka, SPÖ-Mandatar Christoph Matznetter und der ehemalige ÖVP-Abgeordnete Ferry Maier. Auch ÖVP-Vizekanzler Reinhold Mitterlehner soll demnächst aussagen, wie sein Büro auf profil-Anfrage bestätigte. Ebenso wie die früheren Kanzler Wolfgang Schüssel und Alfred Gusenbauer und die ehemaligen Vizekanzler Hubert Gorbach und Wilhelm Molterer.

Die Staatsanwaltschaft verdächtigt Grasser auf Grundlage von Indizien, 2005 insgesamt 100.000 Euro Bestechungsgeld von Novomatic gefordert und erhalten zu haben, was dieser ebenso vehement bestreitet wie der damalige Novomatic-Vorstand Franz Wohlfahrt.

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